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hGears: Zweite Chance

Ob die Aktie von hGears zum Emissionsflop wird, lässt sich noch nicht sagen. Dafür ist es – knapp sieben Wochen nach dem IPO – einfach noch zu früh. Fakt ist aber auch, dass die Notiz des Anbieters von Spezialgetriebeteilen im Tief nun bereits um 19 Prozent unter den Emissionspreis von 26 Euro gerutscht ist. Das hätten sich alle Beteiligten sicher anders vorgestellt, zumal der Ausgabepreis auch „nur“ knapp in der Mitte der zuvor gewählten Spanne von 23 bis 31 Euro angesetzt wurde. In den Fokus der IPO-Story hat das Unternehmen die strategische Neuausrichtung weg von traditionellen Getrieben – etwa für Motorräder – hin zu Anwendungen im Bereich E-Bikes oder batteriebetriebenen Werkzeugen wie zum Beispiel Bohrmaschinen oder Kettensägen gesetzt.

Pi mal Daumen entfallen momentan noch jeweils ein Drittel der Umsätze auf E-Mobilität, E-Werkzeuge sowie auf den konventionellen Automotivesektor. Zu den Kunden zählen bekannte Unternehmen wie Bosch, Mahle, Schaeffler, Pierburg, Stihl, Hilti, Makita oder auch Husqvarna. Das ist sicher ein Pluspunkt. Der Blick in den Rückspiegel zeigt allerdings auch eine vergleichsweise geringe Umsatzdynamik, relativ stark schwankende operative Margen und unterm Strich meist rote Zahlen. Entsprechend will sich das in Schramberg – unweit des Hauptquartiers von Schweizer Elektronik – ansässige Unternehmen noch stärker auf den Bereich Elektromobilität ausrichten. Finanzielle Unterstützung – etwa für die Errichtung zusätzlicher Produktionskapazitäten – sollen dabei die gut 60 Mio. Euro Emissionserlös aus der Kapitalerhöhung zum IPO bieten.

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Mittelfristiges Ziel von hGears ist es, den Umsatz auf 250 Mio. Euro zu hieven – nach gut 126 Mio. Euro im vergangenen Jahr. Unterstellt man dabei eine EBITDA-Rendite von rund 20 Prozent, könnte das Unternehmen perspektivisch auf einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 50 Mio. Euro zusteuern. Zum Vergleich: Der aktuelle Börsenwert beträgt rund 238 Mio. Euro – bei einer Netto-Liquidität von etwa 15 Mio. Euro. Nun sollten Investoren nicht nur auf Fernlicht stellen, sondern insbesondere die Entwicklung für das laufende und das kommende Jahr bei der Aktienbewertung heranziehen.

Aber auch hier sehen die Kennzahlen – etwa Unternehmenswert in Relation zum EBITDA – vergleichsweise geerdet aus, selbst wenn man einen pauschalen Abzug dafür nimmt, dass hGears erst frisch an der Börse ist und sich entsprechend erst noch beweisen muss auf dem Parkett. Jedenfalls hat boersengefluester.de noch kein valides Gefühl dafür, ob der Vorstand mehr liefert oder mehr verspricht. Rein mit Blick auf die Aktiendaten scheint uns das aktuelle Kursniveau aber durchaus eine ansprechende Chance-Risiko-Relation zu bieten. So gesehen bietet der Kursrutsch eher eine gute zweite Gelegengeheit nach dem IPO.

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Foto: Daniel Kirsch auf Pixabay


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Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.