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Hermle: Fast schon unverschämt gute Margen

Einmal mehr lässt die Maschinenfabrik Berthold Hermle die Muskeln spielen und packt auf die reguläre Dividende von 0,85 Euro je Vorzugsaktie noch einen Bonus von 10 Euro oben drauf. Im Vorjahr waren es „nur” 7,20 Euro Extrazahlung. Ausgeschüttet wird die Gewinnbeteiligung nach der Hauptversammlung am 8. Juli 2015. Beim gegenwärtigen Kurs von 184,88 Euro kommt der Titel des Fräsmaschinenherstellers damit auf eine ansehnliche Rendite von annähernd 5,9 Prozent. Die Dividendensumme von rund 54 Mio. Euro entspricht nahezu dem kompletten Jahresüberschuss von 58 Mio. Euro für 2014 – bei einem Umsatz von  gut 346 Mio. Euro. Insgesamt hat das Unternehmen aus dem schwäbischen Gosheim damit deutlich besser abgeschnitten als gedacht. Zuletzt angekündigt hatte Hermle Zuwächse bei Umsatz und Ergebnis im oberen einstelligen Prozentbereich. Abgeschlossen hat die Gesellschaft das Jahr nun mit einem Erlösplus von rund 13 Prozent sowie einem Gewinnzuwachs von mehr als 27 Prozent. „Die Basis für den außergewöhnlich guten Verlauf bildete der starke Umsatz zum Jahresende, der von der Abwertung des Euro und geringeren Einschränkungen im Russlandgeschäft als angenommen profitierte”, betont der Vorstand.

 

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Die Marktkapitalisierung von Hermle lässt sich nur über einen Kniff berechnen, da lediglich die Vorzüge börsennotiert sind. Angenommen, dass die Stämme den selben Preis hätten wie die Vorzugsaktien, käme das schuldenfreie Unternehmen auf einen Börsenwert von knapp 925 Mio. Euro. Bei einem unterstellten Aufschlag der Stämme auf die Vorzüge von 15 Prozent (was wohl mindestens realistisch ist), ergäbe sich eine Kapitalisierung von 1,035 Mrd. Euro. Mit anderen Worten: Jeder Euro Umsatz würde mit etwa 3 Euro bewertet. Zum Vergleich: Bei DMG Mori Seiki liegt dieser Faktor bei lediglich 1,1. Zum Schnäppchenpreis gibt es die Hermle-Aktie also nicht. Allerdings arbeitet Hermle mit einer Netto-Umsatzrendite von 16,5 Prozent auch wesentlich profitabler als DMG Mori Seiki. Der noch im MDAX gelistete Werkzeugmaschinenbauer brachte es zuletzt gerade einmal auf eine Netto-Marge von 5,4 Prozent. Aus dieser Perspektive erklärt sich der enorme Bewertungsaufschlag ganz deutlich. Anleger, die Wert auf attraktive Dividenden legen, sich nicht am optisch hohen Kurs stören und mit betont sparsamen Investor-Relations-Aktivitäten leben können, sind bei Hermle genau richtig aufgehoben.

 

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Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.