So schnell können sich 37 Mio. Euro in Luft auflösen. Um genau diesen Betrag – entsprechend einem Minus von 20 Prozent – verringerte sich nämlich die Marktkapitalisierung von Helma Eigenheimbau, nachdem die Gesellschaft enttäuschende Zahlen für 2017 und eine Umstellung des Ausblicks für 2018 und 2019 präsentierte. Demnach rechnet der Baudienstleister für Ein- und Zweifamilienhäuser sowie Ferienimmobilien für das abgelaufene Jahr nur noch mit Erlösen im Bereich des 2016er-Niveaus von knapp 264 Mio. Euro – verglichen mit einer ursprünglichen Prognose von mindestens 290 Mio. Euro. Ganz überraschend kommt der Schnitt freilich nicht. Bereits vor knapp einem Jahr musste der Vorstand seine Prognosen für 2017 und 2018 kappen – unter anderem wegen Überlastungen bei immobilienrelevanten Behörden. Zudem wollte Helma, nur um des Wachstums wegen, keine Abstriche bei der Bauqualität machen. An der Börse gab es damals dafür eine ordentliche Klatsche, von der sich das Papier in den Folgemonaten nur sehr zögerlich erholte.
Nun der nächste Rückzieher: Zwar wird der Gewinn für 2017 mit einem Ergebnis je Aktie in einer Spanne von vermutlich 3,19 bis 3,36 Euro noch im Rahmen der Prognosen liegen. Für die Folgejahre streicht Helma Eigenheimbau die bisherigen Umsatzziele (325 bis 340 Mio. Euro für 2018 und 370 bis 400 Mio. Euro für 2019) aber ersatzlos zusammen und wechselt stattdessen auf das Ergebnis vor Steuern als Orientierungsgröße. Grundsätzlich ist dieser Schritt sogar zu begrüßen, da der Gewinn ohnehin die deutlich relevantere Kennzahl ist als der Umsatz. Allerdings stuft das Unternehmen aus dem niedersächsischen Lehrte die Zukunft dann doch vorsichtiger ein, als es der Kapitalmarkt bislang tut. Konkret stellt Finanzvorstand Gerrit Janssen für das laufende Jahr einen Gewinn vor Steuern zwischen 21,0 und 22,5 Mio. Euro in Aussicht. Für 2019 liegt die Bandbreite in einer Range von 23,5 bis 26,0 Mio. Euro. Zwar ist die Ergebnisvorschau für 2018 gar nicht mal soweit von der Konsensschätzung entfernt und liegt sogar ziemlich dicht bei der eher vorsichtigen Prognose von Warburg Research.
Deutlicher werden die Abweichungen jedoch mit Blick auf das kommende Jahr, wo selbst Warburg mit einem Gewinn vor Steuern von 28 Mio. Euro kalkulierte. Andererseits fällt die Quittung der Börsianer schon recht happig aus, zumal der Titel auch auf Basis der gesenkten Prognosen mit einem einstelligen 2019er-KGV gehandelt wird. Und sollte Helma die Dividende für 2017 stabil bei 1,10 Euro halten, käme das Papier auf eine ansehnliche Rendite von fast drei Prozent. Per saldo raten wir also dazu, nicht in Panik zu verfallen und das Papier – sofern man engagiert ist – im Depot zu belassen. Kurse von unter 40 Euro dürften sogar Einstiegspreise bei Helma Eigenheimbau sein.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA1,2 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA-Marge3 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT1,4 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT-Marge5 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Jahresüberschuss1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Netto-Marge6 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Cashflow1,7 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
Fotos: Helma Eigenheimbau AG, Pixabay