[regsho-scanner-teaser]

Helma Eigenheimbau: Prognosen deutlich gestutzt

Die Aktie von Helma Eigenheimbau gehört seit vielen Jahren zu den Favoriten in der Small-Cap-Szene. Doch seit ein paar Monaten kommt der Anteilschein des Bauträgers und Dienstleisters nicht mehr recht vom Fleck – wie freilich viele andere Papiere aus dem Immobiliensektor auch. Bei Helma hat sich die Situation jetzt aber zugespitzt: Zunächst einmal drückten die Insiderverkäufe von Vorstandschef Karl-Heinz Maerzke bzw. seiner Frau im Dezember 2016 im Volumen von knapp 2 Mio. Euro auf die Stimmung. Zwar hält Maerzke noch immer rund 40 Prozent an dem Unternehmen aus Lehrte, aber die Signalwirkung solcher Deals – aus welchen Gründen sie auch immer erfolgen – ist meist nicht so gut. Wesentlich heftiger reagierte die Notiz allerdings auf die jüngste Meldung, wonach die bislang in Aussicht gestellten langfristigen Erlös- und EBIT-Ziele so nicht eingehalten werden können. Die Quittung: Im Tief verlor die Gesellschaft um 20 Prozent bzw. 41 Mio. Euro an Börsenwert.

Demnach kalkuliert Helma Eigenheimbau für 2017 nun mit Umsätzen von 290 bis 300 Mio. Euro – statt bislang 340 Mio. Euro. Für 2018 wurde die Messlatte von 420 Mio. Euro auf 325 bis 340 Mio. Euro tiefer gelegt. Im Jahr darauf sollen dann 370 bis 400 Mio. Euro erlöst werden. „Die Gesellschaft hat bei der Aufstellung der aktualisierten Planungen zum Teil Umsatzverschiebungen in Folgejahre bewusst in Kauf genommen, um weiterhin eine hohe Ausführungsqualität sowie einen hohen Grad an Kostensicherheit zu gewährleisten“, lautet die offizielle Erklärung. Zudem weist Helma auf „erheblich längere Bearbeitungszeiten im Bauträgergeschäft für Wohnimmobilien und die Überlastung bzw. eingeschränkte Verfügbarkeit der beteiligten Marktteilnehmer (einschließlich staatlicher Einrichtungen)“ hin. Schwer einzuschätzen, ob sich diese Entwicklung erst jetzt abgezeichnet hat oder ob das Management von Helma Eigenheimbau einfach zu offensiv geplant hat.

 

[shortcodedisplaychart isin=”DE000A0EQ578″ ct=”1Y” cwidth=”595″ cheight=”350″]

 

Genau diese Fragen werden die Investoren aber stellen und dann wird es seine Zeit dauern, bis das Vertrauen wieder hergestellt ist. Angesichts der aktualisierten Planungen gerieten die vorläufigen Zahlen in den Hintergrund. Dabei lagen immerhin die Erlöse von 263,8 Mio. Euro sowie das Ergebnis vor Zinsen und Steuern von 21,6 Mio. Euro im Rahmen der Erwartungen. Weitere Informationen zu den 2016er-Zahlen wird das Unternehmen am 9. März veröffentlichen. Was tun als Anleger? Kurzfristig sieht boersengefluester.de hier keine zwingende Einstiegschance. Wer das Papier im Depot hat und eher langfristig orientiert ist, kann jedoch engagiert bleiben.

 

[basicinfoboxsc isin=”DE000A0EQ578″]

 

[financialinfobox wkn=”A0EQ57″]

 

Foto: HELMA Eigenheimbau AG

Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.