Für Heliocentris Energy Solutions brachte 2013 noch nicht den entscheidenden Schritt nach vorn. Im Gegenteil: Die jüngsten Zahlen sehen sogar richtig bitter aus. Bei einem Erlösrückgang von immerhin 36 Prozent auf nur noch 4,93 Mio. Euro schnellte der Verlust von 8,03 auf 12,34 Mio. Euro hoch. Neben Brennstoffzellensystemen für Lehreinrichtungen hat sich die Gesellschaft insbesondere auf ökologische Stromversorgungslösungen für die Telekombranche in Asien, Afrika und dem Nahen Osten spezialisiert. Doch die Verhandlungen mit den Kunden im Segment ICT (Information & Communication Technologies) gestalten sich langwieriger als gedacht. So räumen die Berliner im aktuellen Geschäftsbericht ein: „Allerdings ist festzuhalten, dass die Vertriebsprozesse, welche bei Kunden dieser Größe und Komplexität grundsätzlich um die zwei Jahre dauern nicht, wie noch am Anfang des Jahres geplant, deutlich verkürzt werden können. Aus diesem Grund konnten in 2013 im ICT-Bereich keine Umsätze mit neuen Kunden erzielt werden, was zu einem Umsatzrückgang geführt hat, da der Modernisierungsbedarf bei den Bestandkunden wie du und mcel in 2013 nicht mehr so groß war wie noch in 2012.“
Ein Spiegelbild der schwachen wirtschaftlichen Entwicklung liefert der Aktienkurs. Dabei galt der Titel zwischenzeitlich als aussichtsreicher Hoffnungswert, für den sich immer mehr Investoren interessierten. Vom Mai-Hoch bei 7,40 Euro aus dem Vorjahr sackte die Notiz jedoch kontinuierlich ab und rutschte im Tief zuletzt bis auf 4,60 Euro. Hinzu kam, dass der langjährige Großaktionär bmp media investors seine Beteiligung an den Berlinern seit geraumer Zeit abbaut, da sie nicht mehr ins Portfolio passt. Allerdings schichtete bmp über einen außerbörslichen Deal um. Eine direkte Belastung für den Kurs ergab sich durch den Block-Trade damit nicht.
Beinahe ein Dauerthema bei Heliocentris sind Kapitalmaßnahmen. Immerhin droht der Gesellschaft ohne regelmäßige Mittelzufuhr die Luft ausgehen, bevor der Wachstumskick überhaupt wirklich zu spüren ist. Nachdem sich die Berliner zuletzt stets über klassische Barkapitalerhöhungen an die Investoren gerichtet haben, überrascht Heliocentris nun mit einer Wandelanleihe im Volumen von 6 Mio. Euro. Platziert wurde der mit einem Kupon von 4,00 Prozent versehene Bond bei Investoren aus Europa und dem Mittleren Osten. Der Wandlungspreis ist mit 8 Euro relativ hoch angesetzt, im Gegenzug wurde der Convertible jedoch zu 90 Prozent des Nennwerts untergebracht. „Das frische Kapital aus dieser Emission macht die unzureichende Möglichkeit zur Selbstfinanzierung, die mit dem verzögerten Umsatzwachstum in 2013 einherging, mehr als wett“, sagt der seit März 2014 als neuer Finanzvorstand amtierende Thomas Strobl.
In Nebenwertekreisen wird die Heliocentris-Aktie nach der Anleiheemission wieder deutlich positiver gesehen und mit Kurszielen von bis zu 7,50 Euro gehandelt. Risikobereite Anleger können hier ein wenig mitzocken. Aber Vorsicht: High Risk! Indirekter Profiteur eines Kursaufschwungs bei Heliocentris bleibt die zuletzt wieder deutlich unter Marke von 1 Euro gerutschte Aktie von bmp.