Ayad Abul-Ella, Vorstandsvorsitzender von Heliocentris Energy Solutions, hat seine Erlösprognose für 2014 tatsächlich eingelöst. Demnach steigerte der Anbieter von Energieversorgungslösungen für Mobilfunkstationen seinen Umsatz von 4,9 Mio. auf rund 19 Mio. Euro. Avisiert hatte Abul-Ella zwar eine Spanne von 19 bis 21 Mio. Euro. In der Nebenwerteszene galt der Ausblick aber stets als extrem ambitioniert, zumal die Berliner nach neun Monaten gerade einmal 10,9 Mio. Euro Erlöse vorzuweisen hatten. Zumindest vor diesem Hintergrund sind die nun vorgelegten 19 Mio. Euro also eher positiv zu sehen. „Vor allem unsere Erfolge in Myanmar, dem zurzeit weltweit am stärksten wachsenden Markt für Mobilfunkstationen, trugen zu dem rasanten Umsatzwachstum in 2014 bei und legen den Grundstein für weiteres starkes Wachstum in 2015″, sagt Abul-Ella. Zum Ergebnis machte er noch keine Angaben. Die Analysten gehen bislang aber davon aus, dass die Gesellschaft einen Fehlbetrag von 10 bis 12 Mio. Euro produziert haben dürfte. Mit signifikant schwarzen Zahlen ist vermutlich nicht vor 2016 zu rechnen. Sollten die Prognosen der Experten zutreffen, könnte es dann allerdings richtig rocken.
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Diese Perspektiven spiegeln sich allerdings auch in der Bewertung wider. Zurzeit bringt Heliocentris knapp 61,5 Mio. Euro auf die Waagschale. Die wichtigsten Aktionäre von Heliocentris sind Finanzinvestoren wie Ruffer, Alcazar, Conduit, bmp media investors sowie diverse Family Offices. Anlegern, die um den Anteilschein bislang einen Bogen gemacht haben, weil er im kaum regulierten Börsensegment Entry Standard gelistet ist, will Heliocentris künftig entgegenkommen. Noch im laufenden Jahr ist der Wechsel in den Frankfurter Prime Standard geplant. In Zeiten, wo viele Unternehmen eher den Weg eines Downgradings wählen, ist das ein gutes Signal. „Der Segmentwechsel soll die Attraktivität der Heliocentris-Aktie am Kapitalmarkt erhöhen und sie durch Erfüllung der höchsten Transparenz- und Publizitätsanforderungen stärker bei institutionellen und internationalen Investoren und Analysten positionieren”, heißt es offiziell. In der jüngeren Vergangenheit hat (zumindest nach unserem Kenntnisstand) nur der Softwareanbieter SNP Schneider-Neureither die gleiche Marschroute wie Heliocentris eingeschlagen. Erste Konsequenz: Der Konzernabschluss für 2014 wird von HGB auf den internationalen Rechnungslegungsstandard IFRS umgestellt. Welche Effekte sich hieraus ergeben, lässt sich gegenwärtig allerdings noch nicht abschätzen.
Der Aktienkurs von Heliocentris hatte bereits vor einigen Tagen einen scharfen Zacken nach oben hingelegt. Nun gilt es, den Schub in eine nachhaltige Aufwärtsbewegung zu wandeln. Per saldo schwankte die Notiz von Heliocentris im vergangenen Jahr nämlich meist nur erratisch um die Marke von 5 Euro. Interessant wird auch, welche Zukunft das Geschäft mit Schulungsprodukten wie zum Beispiel Brennstoffzellensysteme bei Heliocentris haben wird. Dieser Bereich hat zwar die längste Tradition in der Firma. Mit Erlösen von zuletzt knapp 3 Mio. Euro wird die Bedeutung für das Gesamtunternehmen – gemessen an den zu erwartenden Umsatzsprüngen im Telekombereich – allerdings immer geringer. Losgelöst davon: Boersengefluester.de setzt weiter auf Heliocentris. Der Titel eignet sich aber nur für sehr risikobereite Anleger.
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