Die guten Nachrichten vorab: Heliocentris Energy Solutions hat die jüngste Kapitalerhöhung vollständig platziert und brutto 18,7 Mio. Euro in die Kassen bekommen – dringend benötigte Finanzmittel. Außerdem hat der Spezialist für Stromversorgungslösungen im Bereich Mobilfunkmasten den Umsatz im ersten Quartal 2015 von 0,72 auf immerhin 2,94 Mio. Euro gesteigert. Der Auftragsbestand zog im Auftaktviertel deutlich auf 7,47 Mio. Euro an. Per Ende April 2015 stehen sogar Order für 11,7 Mio. Euro in den Büchern. Kein Wunder, dass Ayad Abul-Ella, Vorstandschef des Berliner Unternehmens betont: „Die ersten Monate des laufenden Geschäftsjahres waren für uns richtungsweisend.” Die Analysten der Baader Bank rechnen für 2015 mit mehr als verdoppelten Erlösen von 45,5 Mio. Euro. Eine ambitionierte Vorschau, die nach den neuesten Zahlen aber erreichbar scheint. Weniger erbaulich sieht allerdings noch immer der Blick auf das Ergebnis aus. Allein die Aufwendungen für Personal und zugekaufte Aggregate wie Dieselgeneratoren oder Batterien übersteigen mit 3,16 Mio. Euro die Gesamterlöse um fast 216.000 Euro. Unterm Strich erhöhte sich damit der Fehlbetrag von 3,13 auf 4,75 Mio. Euro. Bezogen auf die aktuelle Aktienzahl von 14.242.233 Stück ergibt sich ein Ergebnis je Anteilschein von minus 0,33 Euro.
Der Blick in die Quartalsbilanz liefert ein mittlerweile überholtes Bild, da hier die Effekte aus der Kapitalerhöhung noch nicht berücksichtigt sind. Nach Schätzungen von boersengefluester.de dürfte der Buchwert je Aktie derzeit bei rund 1,75 Euro pro Aktie liegen. Zum Vergleich: Per Ende März 2015 lag diese Kennzahl noch bei 0,85 Euro pro Anteilschein. Enttäuschend entwickelte sich in den vergangenen Wochen der Kurs des mittlerweile im streng regulierten Prime Standard gehandelten Small Caps. Nachdem die Notiz Mitte April bis auf mehr als 7 Euro in die Höhe schoss, wird die Aktie nun wieder für 5,60 Euro gehandelt. Keine Frage: Heliocentris ist ein reinrassiger Hot Stock, doch hier haben sich die Investoren wohl eine stetigere Entwicklung erhofft. Immerhin befinden sich im Aktionärskreis prominente neue Adressen wie Fidelity mit einem Anteil von mehr als fünf Prozent. Boersengefluester.de bleibt bei seiner positiven Einschätzung der Heliocentris-Aktie. Das Unternehmen hat super ambitionierte Zielsetzungen und bewegt sich in attraktiven Wachstumsregionen in Asien. Der Börsenwert von 78 Mio. Euro lässt allerdings kaum Raum für Enttäuschungen. Und steigende Verluste sind nicht unbedingt die Botschaft, die die Anleger in den kommenden Quartalen sehen wollen. Die Experten der Berenberg Bank kalkulieren für 2015 zwar nochmals mit einem Verlust von 1,9 Mio. Euro. Für 2016 erwarten die Experten aber bereits einen Gewinn von sportlichen 5,7 Mio. Euro. Das entspräche einem Ergebnis je Aktie von immerhin 0,40 Euro und einem 2016er-KGV von knapp 14.
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