[regsho-scanner-teaser]

HanseYachts: Super happy

Bei HanseYachts in Greifswald läuft die Integration des kürzlich von Aurelius mehrheitlich erworbenen Katamaranherstellers Privilège bereits auf Hochtouren. Dabei liegen gut 1.600 Kilometer Distanz zwischen den beiden Werften – dementsprechend lassen sich die IT-Systeme und Produktionsprozesse nicht mal eben so auf Zuruf auf den gleichen Stand bringen. Dem Vernehmen nach sind jedoch alle Beteiligten super happy mit dem Deal. Kein Wunder: Katamarane sind in der Segelszene ziemlich angesagt und sollten für HanseYachts – neben den Motorbooten von Sealine – ein weiterer Wachstumstreiber werden. Die verbesserte operative Lage spiegelt sich auch im Aktienkurs wider: Mit 74 Mio. Euro bewegt sich die Marktkapitalisierung auf einem Niveau wie schon lange nicht mehr, wenngleich die Kurshöhen zum Börsengang im Frühjahr 2007 noch weit entfernt sind. Immerhin: Mit den jetzt vorgelegten Zahlen für das Geschäftsjahr 2016/17 (30. Juni) unterlegt HanseYachts das Vertrauen der Investoren. So stiegen die Erlöse um zwölf Prozent auf 128,6 Mio. Euro. Ähnlich viel Umsatz erzielten die Greifswalder zuletzt im Geschäftsjahr 2007/08 – vor dem Ausbruch der Krise.

 

[shortcodedisplaychart isin=”DE000A0KF6M8″ ct=”1Y” cwidth=”595″ cheight=”350″]

 

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) kam – befeuert durch einen Sondereffekt von 2,2 Mio. Euro – von 5,44 auf 10,90 Mio. Euro voran. Unterm Strich drehte das Konzernergebnis von minus 1,75 auf plus 3,40 Mio. Euro. Auch bereinigt um die Zuschreibung auf die Marke Fjord haben es die Vorpommeraner also geschafft, wieder in die Gewinnzone zu steuern. Die genauen Zahlen werden Ende Oktober vorgelegt. Spekuliert wird in Börsenkreisen mit schöner Regelmäßigkeit, wann Großaktionär Aurelius – die Beteiligungsgesellschaft ist bereits 2011 an Bord – auf den Exit drängt. Gemessen an der Investitionsdauer, wäre ein Ausstieg nur logisch. Mit Blick auf die operative Entwicklung dürfte sich Aurelius dagegen noch ein wenig Zeit lassen. Dafür spricht auch, dass die Braut mit Hilfe des Katamaranherstellers Privilège noch schöner gemacht wird.

Ein gutes Zeichen ist für boersengefluester.de, dass HanseYachts allmählich auch die Investor-Relations-Aktivitäten intensiviert und auf Small-Cap-Konferenzen präsent ist. Bewertungstechnisch sieht die Aktie auf den ersten Blick recht sportlich aus. Allerdings handelt es sich um eine Turnaround-Situation und wir gehen davon aus, dass sich die wesentlichen Kennzahlen in den kommenden Jahren zwei Jahren nochmals signifikant verbessern werden. Für risikobereite Anleger bleibt der im General Standard gelistete Anteilschein damit ein aussichtsreiches Investment.

 

[basicinfoboxsc isin=”DE000A0KF6M8″]

 

[financialinfobox wkn=”A0KF6M”]

 

Foto: pixabay

Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.