Nach einer Serie von positiven Meldungen, muss sich HanseYachts jetzt mit einer schlechten Nachricht an die Investoren wenden: Demnach sorgen die ungewöhnlich vielen Produktionsanläufe neuer Yachten, witterungsbedingte Lieferschwierigkeiten in den Wintermonaten sowie eine Grippewelle bei den Angestellten dafür, dass die Gesellschaft nur noch mit einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) in einer Spanne von 5 bis 7 Mio. Euro rechnet. Ursprünglich wollten die Greifswalder den – um die Zuschreibung auf die Marke „Fjord“ bereinigten – EBITDA-Vorjahreswert von 8,7 Mio. Euro toppen. Unterm Strich wird HanseYachts damit im laufenden Jahr zurück in die roten Zahlen rutschen. Den Umsatzausfall für das laufende Jahr taxiert die Gesellschaft auf einen hohen einstelligen Millionenbetrag. Verloren sind die Erlöse jedoch nicht, dem Vernehmen nach sollen sich „nur“ in das Geschäftsjahr 2018/19 (30. Juni) verschieben. Überhaupt bemüht sich CEO Jens Gerhardt zu zeigen, dass die grundlegende Story bei HanseYachts intakt bleibt.
So soll mittelfristig die Marke von 200 Mio. Euro Umsatz erreicht werden – „bei einer EBITDA-Marge in der Spanne von 10 bis 12 Prozent und somit auf dem Niveau sehr profitabler Mitbewerber zu erreichen“, wie Gerhardt betont. Demnach liegt die Messlatte perspektivisch bei 20 bis 24 Mio. Euro EBITDA, was nach Auffassung von boersengefluester.de auf einen Nettogewinn von knapp 10 Mio. Euro hinauslaufen könnte. Dem steht ein Börsenwert von derzeit gerade einmal 92 Mio. Euro entgegen. Anleger sollten aufgrund der Gewinnwarnung für 2017/18 also nicht überstürzt verkaufen. Nicht unbedingt überzeugend, finden wir allerdings die Begründung des Managements, wonach die vielen Produktionsanläufe für ungeahnte Zusatzaufwendungen gesorgt haben. Zumindest dieser Aspekt dürfte absehbar gewesen sein. Weitere Details will HanseYachts im Rahmen des Neun-Monats-Bericht bekanntgeben, der voraussichtlich für den 31. Mai 2018 angesetzt ist.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 140,27 | 146,69 | 128,39 | 120,75 | 132,38 | 164,00 | 184,90 | |
EBITDA1,2 | 5,01 | 8,40 | 3,81 | -2,33 | -6,15 | -4,50 | 11,00 | |
EBITDA-Marge3 | 3,57 | 5,73 | 2,97 | -1,93 | -4,65 | -2,74 | 5,95 | |
EBIT1,4 | -0,64 | 3,18 | -14,37 | -8,15 | -11,63 | -10,10 | 4,00 | |
EBIT-Marge5 | -0,46 | 2,17 | -11,19 | -6,75 | -8,79 | -6,16 | 2,16 | |
Jahresüberschuss1 | -2,28 | 2,36 | -15,86 | -8,99 | -20,72 | -12,70 | 1,80 | |
Netto-Marge6 | -1,63 | 1,61 | -12,35 | -7,45 | -15,65 | -7,74 | 0,97 | |
Cashflow1,7 | 1,09 | 2,20 | 2,37 | 8,69 | -0,85 | -4,60 | 7,50 | |
Ergebnis je Aktie8 | -0,21 | 0,21 | -1,32 | -0,64 | -1,32 | -0,67 | 0,09 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Forvis Mazars |
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