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HanseYachts: Neues von der Brücke

Zu den Aktien, deren Kurs in den vergangenen Wochen am stärksten unter die Räder kam, gehört ganz klar HanseYachts. Offenbar kommen den Investoren im Zuge der Corona-Beschränkungen die heftigen Auswirkungen der Finanzkrise von 2008 auf den Bootsbauer zurück in Erinnerung. Damals – kurz nach dem Börsengang der Greifswalder – knickten die Umsätze innerhalb eines Jahres um saftige 57 Prozent auf nur noch 58 Mio. Euro ein. Das Ergebnis nach Steuern drehte von plus 6,5 auf minus 18,2 Mio. Euro. Anderen Unternehmen aus dem maritimen Bereich ging es da nicht viel besser. Ein Schock, von dem sich die ganze Branche – trotz der zuletzt durchaus guten Jahre – noch immer nicht vollständig erholt hat. Gleichwohl wundert uns das Ausmaß des Kursrückgangs bei HanseYachts von zuvor rund 6 Euro auf Tief nur noch 2 Euro. Aktuelle Notiz: 2,68 Euro.

Im regelmäßig erscheinenden Newsletter „Neues von der Brücke!“ zeigt sich CEO Jens Gerhardt trotz der vielen Messeabsagen und geschlossener Häfen und Marinas nämlich durchaus zuversichtlich. „Wir sind in Polen und Deutschland ausverkauft bis zum Sommer, in Frankreich sogar bis Ende 2020. Da wir frühzeitig unsere Lagerbestände aufgestockt haben, sind die Auswirkungen auf unsere Lieferkette bisher nicht gravierend. Es gibt bis heute nur 12 Boote, deren Bauzeit wir auf Grund von fehlenden Teilen um 4 Wochen verschieben mussten, alle anderen Schiffe werden pünktlich gebaut.“ Das nächste offiziell Update in Form des Neun-Monats-Berichts für das Geschäftsjahr 2019/20 (30. Juni) gibt es am 29. Mai 2020. Bereits Ende März hatte sich HanseYachts von der bisherigen Prognose, wonach mit einem „Umsatzwachstum leicht über dem Vorjahr und einem gegenüber dem Vorjahr reduzierten aber positiven Konzernergebnis im einstelligen Millionen-Euro-Bereich“ zu rechnen sei, gelöst. Vielmehr sei nach jetzigem Stand für 2019/20 mit einem Fehlbetrag zu rechnen, der bislang allerdings nicht näher quantifiziert wurde.

Umso interessanter wird der Q3-Report. Zu allem Überfluss tritt die aktuelle Entwicklung in eine Phase, in der sich der langjährige Großaktionär Aurelius eigentlich auf seinen Exit vorbereitet hatte. Möglicherweise hat Aurelius zuletzt auch Stücke verkauft und damit den ohnehin nicht sonderlich liquiden Aktienhandel zusätzlich unter Druck gesetzt. Insgesamt sehen wir derzeit aber deutlich zu viel an negativen Aspekten in dem Spezialwert eingepreist. Gegenwärtig beträgt der Börsenwert von HanseYachts gerade einmal 32,5 Mio. Euro, was etwa dem Doppelten des Buchwerts entspricht.

 

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Foto: HanseYachts AG


 

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Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.