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Haikui Seafood: Land in Sicht

Der chinesische Fischverarbeiter Haikui Seafood verkauft sich wieder einmal schlechter als er ist. In der Tat ging im ersten Quartal 2014 der Umsatz um fast 30 Prozent zurück. Doch das ist eine gute Nachricht. Denn, dass sich die Erlöse im Vergleich zum desaströsen Vorquartal – also Q4 2013 – um satte 74 Prozent verbessert haben, steht in der heute veröffentlichten Meldung nicht. Ein erneuter schwerer Kommunikationsfehler, den man einem chinesischen Unternehmen verzeihen mag. Doch wenn die Unternehmen aus dem Reich der Mitte eine bessere Bewertung – sprich höhere Aktienkurse – wollen, müssen sie kräftig an ihren PR- und IR-Aktivitäten arbeiten und besonders ihre deutschen Berater in die Pflicht nehmen.

Die chinesische Fischindustrie im Südosten Chinas, in der Nähe der Insel Taiwan, hat es seit Mitte vergangenen Jahres schwer. In den Aquakulturen wütet eine Krankheit, die besonders Krabben und Krebse dahinrafft. Neptun ist derzeit auch eher geizig und lässt die Fischer mit mageren Fängen heimkehren. Daher steigen die Preise für Fische und Meeresfrüchte kräftig. Für einen Fischverarbeiter wie Haikui, der Fische und Schalentiere als Rohware einkauft, sie veredelt und dann wieder verkauft ist das eine prekäre Situation. Zumal das Unternehmen die Verkaufspreise nicht anheben kann. Denn der Wettbewerb ist gnadenlos.

 

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In China gibt es etwa 10.000 Fischverarbeiter. Die allermeisten sind Lohnveredeler für große, meist ausländische Firmen. Die kaufen ihren Fisch auf den Weltmärkten, bringen sie zum Verarbeiten nach China und verkaufen sie dann international. Dieses Geschäftsmodell bringt nur extrem niedrige Margen für die Verarbeiter. Haikui dagegen schließt mit Aquafarmen und Fischern exklusive Verträge ab und bezahlt einen großen Teil des Einkaufs im Voraus. Das ist für die Zulieferer interessant, weil es in China sehr schwer ist, Kredite von Banken zu erhalten. Der Nachteil ist, dass Haikui damit von den Erträgen der Region abhängig ist. Von anderen Bezugsquellen zu kaufen, ist extrem teuer und lohnt sich nicht. Zudem haben die Behörden die Qualitätskontrollen für exportierende Unternehmen verschärft, was den Arbeitsablauf behindert und zusätzliche Belastungen verursacht.

Also muss sich das Unternehmen an die veränderten Bedingungen anpassen. Haikui hat das Produktsortiment umgestellt. Das hat zur Folge, dass die Umsätze mit gefroren Produkten, die mehr als 80 Prozent des Umsatzes ausmachten und besonders profitabel sind, um mehr als ein Drittel zurückgingen. Entsprechend legten die Konserven um mehr als 35 Prozent zu. Das führte in Summe zu einem Umsatzrückgang im ersten Quartal 2014 von knapp 30 Prozent auf 30 Mio. Euro. Doch das Vergleichsquartal 2013 war enorm stark. Vor einem Jahr legten die Umsätze um gut sechs Prozent auf 42 Mio. Euro zu. Dann erst kam der Einbruch: Im zweiten Quartal 2013 um 32 Prozent, im dritten Quartal um 38 Prozent und im vierten um 74 Prozent auf nur noch 17 Mio. Euro.

Dieser rapide Umsatzschwund scheint nun gestoppt. Das Unternehmen hat reagiert und das Geschäft stabilisiert. Nun verstehen die Investoren auch den Optimismus von Finanzvorstand Alan Gey, dass im ganzen Jahr 2014 der Umsatz über dem von 2013 liegen wird. Eine gute Nachricht, die den herben Kursverfall der Haikui-Aktie beenden sollte. Es wird noch eine Weile dauern, bis Haikui wieder kräftig wächst. Auf dem derzeitigen Kursniveau ist der Titel aber ein klarer Kauf. Wenn sich die Kommunikations-Berater nun kräftig in die Riemen legen, steht einer deutlich höheren Bewertung der Haikui-Aktie nichts mehr im Weg.

 

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