Enttäuscht hat uns der Neun-Monats-Bericht von Haikui Seafood. Wider Erwarten ist der Umsatz im dritten Quartal gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal zurückgegangen. Das ist sehr verwunderlich. Das Geschäft war aufgrund veränderter Regularien bei der Exportkontrolle und einer desaströsen Krankheit bei Schalentieren im zweiten Halbjahr 2013 zusammengebrochen. Im dritten Quartal 2013 sackten der Umsatz um 38 Prozent und das Nettoergebnis um 58 Prozent weg. Noch schlimmer kam es im vierten Quartal 2013. Da blieben vom Vorjahresumsatz nur noch ein Viertel und vom Nettogewinn bescheidene fünf Prozent übrig. Zu Beginn des Jahres 2014 war es Haikui gelungen, den Umsatzschwund bei Krebsen und Scampi wenigstens teilweise durch den verstärkten Absatz von Abalone (Seeohren) zu kompensieren. Doch nun berichtet der Verarbeiter von Meerestieren, dass sich das Geschäft im dritten Quartal 2014 weiter abgeschwächt hat. Um mehr als sechs Prozent ist der Umsatz auf knapp 29 Mio. Euro zurückgegangen. Der Nettogewinn hat sich auf 1,5 Mio. Euro abermals um mehr als die Hälfte verringert.
[shortcodedisplaychart isin=”DE000A1JH3F9″ ct=”1Y” cwidth=”595″ cheight=”350″]
Das ist schwer verständlich. Denn die Krankheit bei den Schalentieren ist weitgehend überwunden und die Fangmengen in der Hochseefischerei haben sich eher verbessert. Haikui erklärt den Rückgang mit verschärftem Wettbewerb und der abgeschwächten Weltkonjunktur. Das ist eine sehr schlechte Nachricht. Denn Haikui war als dynamisch wachsendes Unternehmen an die Börse gekommen, das sich von globalen Wirtschaftszyklen abkoppeln konnte. Nun sehen wir auch hier, dass der Markt reifer wird und die Wettbewerbsvorteile von Haikui schwinden. Die gute Nachricht ist, dass die mit Spannung erwartete Auszahlung der ersten Tranche eines Investitionsdarlehens von der DEG nun erfolgt ist. Wir müssen uns wohl damit abfinden, dass das Geschäft von Haikui auch weiterhin eher schleppend laufen wird und die hohen Margen der Vergangenheit angehören. Auch wenn die völlig neue Produktion mit deutlich höheren Kapazitäten 2017 an den Start geht, erwarten wir keinen großen Wachstumsschub. Dennoch ist die Haikui-Aktie nicht teuer. Der Buchwert übersteigt die aktuelle Marktkapitalisierung um rund das Fünffache. Und das KGV beträgt gerade einmal rund drei. So erklären wir uns auch die vergleichsweise positive Reaktion der Börsianer auf das neueste Zahlenwerk.
[basicinfoboxsc isin=”DE000A1JH3F9″]
[financialinfobox wkn=”A1JH3F”]
[sws_yellow_box box_size=”585″]Umfassende und regelmäßige Informationen zu allen Aktien von chinesischen Unternehmen aus dem Prime Standard sowie eine exklusive Scoring-Tabelle finden Sie auf unserem Portal „Chinageflüster“. Einfach HIER anklicken[/sws_yellow_box]