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Guillemot: Ubisoft-Spekulation heizt dem Kurs ein

Wenn am Kapitalmarkt über den Spielepublisher Ubisoft spekuliert wird (was durchaus vorkommt), sollten Nebenwerte-Anleger ihren Blick auch auf Guillemot richten. Das von boersengefluester.de schon mehrfach (HIER) vorgestellte Pendant zu dem heimischen Gaming-Equipment-Anbieter Endor, besitzt nämlich aus historischen und familiären Gründen knapp 444.000 Aktien von Ubisoft Entertainment. In der Vergangenheit war dieser Depotposten allerdings eher eine Belastung für den Guillemot-Kurs, denn die Franzosen mussten aufgrund des ungünstigen Kursverlaufs der Ubisoft-Aktie mehrfach Abschreibungen auf ihren Bestand vornehmen. Ein Verkauf war für die Familie Guillemot –  über die Guillemot Brothers Ltd sowie diverse Direktposten halten sie rund 15 Prozent an Ubisoft – aber nie ein Thema. Das betonte CEO Claude Guillemot auf Kapitalmarktkonferenzen immer wieder.

Möglicherweise gibt es nun aber ein Umdenken, denn dem Vernehmen nach will die chinesische Tencent Holdings ihren bisherigen Fünf-Prozent-Anteil an Ubisoft deutlich erhöhen und größter Einzelaktionär werden und dazu Gespräche mit der Familie Guillemot aufnehmen. Angeblich könnte der Übernahmepreis die aktuelle Notiz um 100 Prozent übersteigen und bei etwa 100 Euro liegen. Kein Wunder, dass der Ubisoft-Kurs bereits einen deutlichen Hüpfer nach oben gemacht hat. Nun: Rechnet man einfach mal deutlich konservativer, dass ein möglicher Deal zu einem Preis von 60 Euro zustande käme. Dann wäre die Wahrscheinlichkeit hoch, dass auch das 0,35-Prozent-Paket der börsennotierten Guillemot an Tencent geht. Für den Anbieter von Gaming-Lenkrädern (Marke: Thrustmaster), Joysticks und auch DJ-Zubehör (Marke: Hercules) würde das mit einem Mittelzufluss von knapp 27 Mio. Euro – oder rund 1,75 Euro je Guillemot-Aktie – einhergehen.

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Bei einem Preis von 100 Euro je Ubisoft-Aktie wären es heruntergerechnet entsprechend etwa 2,90 Euro je Guillemot-Aktie. Das lässt viel Raum für eine Sonderdividende, die dann wiederum mehrheitlich der Familie Guillemot, die mehr als zwei Drittel der Anteile an der börsennotierten Guillemot hält, zugute käme. Und selbst wenn es keine Extra-Ausschüttung gäbe, wäre die neue Konstellation vorteilhaft für die Guillemot-Aktie, denn sie eröffnet zusätzliche Wachstumschancen. Hinzu käme, dass das leidige Bewertungsthema von Ubisoft endlich aus der Bilanz verschwunden würde. Operativ läuft es dabei schon jetzt richtig gut, das haben die kürzlich vorgelegten Umsatzzahlen für das erste Halbjahr mit einem Zuwachs von 39 Prozent auf mehr als 98 Mio. Euro gezeigt. Für das Gesamtjahr 2022 bleibt der Vorstand bei seiner Prognose mit Erlösen von mehr als 200 Mio. Euro sowie einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von Untergrenze 30 Mio. Euro. Das wiederum korrespondiert mit einem Börsenwert von zurzeit rund 210 Mio. Euro. Selbst ohne die Ubisoft-Spekulation bleibt die Guillemot-Aktie also ein echter Hingucker.

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Foto: Hercules


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Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.