Erst vor vier Wochen hatte boersengefluester.de die Aktie von Gesco einmal wieder vorgestellt (HIER). Anlass war die gelungene Präsentation von IR-Manager Peter Alex auf der von GBC organisierten ZKK Zürcher Kapitalmarkt Konferenz. Der positive Eindruck hat nicht getäuscht, denn knapp einen Monat vor Veröffentlichung der Q3-Zahlen legt Gesco nun die Messlatte für das Gesamtjahr nochmals herauf: Demnach rechnet der Vorstand jetzt mit einem Überschuss (nach Anteilen Dritter) in einer Spanne von 30,7 bis 32,2 Mio. Euro. Bislang stellten die Wuppertaler einen Netto-Gewinn von bis zu 30,5 Mio. Euro in Aussicht. Fürchterlich groß ist die Abweichung gegenüber unseren bisherigen Schätzungen zwar nicht, aber trotzdem: In schwierigen Zeiten ist es auf jeden Fall ein Ausrufezeichen, wenn die Prognosen nicht nur erfüllt werden, sondern es sogar noch besser läuft als gedacht. Umso mehr halten wir das aktuelle Kursniveau um 22 Euro für eine sehr faire Einstiegschance.
An dieser Stelle ein Hinweis zu unseren Kennzahlenboxen, da es hier mitunter zu Missverständnissen kommt. Der Jahresüberschuss bezieht sich stets auf das Ergebnis nach Steuern und vor Anteilen Dritter. Das Ergebnis je Aktie wiederum wird von uns – wie allgemein üblich – aus dem Jahresüberschuss nach Anteilen Dritter berechnet. Ebenfalls ein gutes Argument für ein Investment: Sollte Gesco die Dividende für 2022 mindestens stabil halten, wovon auszugehen ist, dürfte die Rendite bei locker 4,5 Prozent liegen. Das ist eine auch im Branchenvergleich sehr attraktive Größenordnung. Getragen wir die starke operative Entwicklung von Töchtern wie Setter (Papierstäbchen), SVT (Schiffsverladekräne) oder auch der neu zusammengefassten INEX-Solutions (Edelstahl, Rohre).
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 547,19 | 580,25 | 439,62 | 397,23 | 488,05 | 582,27 | 560,72 | |
EBITDA1,2 | 57,40 | 68,38 | 44,04 | 33,36 | 62,19 | 67,74 | 59,04 | |
EBITDA-Marge3 | 10,49 | 11,78 | 10,02 | 8,40 | 12,74 | 11,63 | 10,53 | |
EBIT1,4 | 33,79 | 42,10 | 23,47 | 16,69 | 44,57 | 49,43 | 35,84 | |
EBIT-Marge5 | 6,18 | 7,26 | 5,34 | 4,20 | 9,13 | 8,49 | 6,39 | |
Jahresüberschuss1 | 18,17 | 25,77 | 13,73 | -15,98 | 29,46 | 36,26 | 22,14 | |
Netto-Marge6 | 3,32 | 4,44 | 3,12 | -4,02 | 6,04 | 6,23 | 3,95 | |
Cashflow1,7 | 38,51 | 13,75 | 38,55 | 59,65 | 51,70 | 10,69 | 31,18 | |
Ergebnis je Aktie8 | 1,49 | 2,46 | 1,14 | -1,53 | 2,48 | 3,12 | 1,93 | |
Dividende8 | 0,60 | 0,90 | 0,23 | 0,00 | 0,98 | 1,00 | 0,40 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Forvis Mazars |
Nicht uninteressant ist auch der nochmalige Hinweis des Managements auf „angestrebte Akquisitionen“. Grundsätzlich ist das mit Blick auf das Geschäftsmodell von Gesco zwar keine echte Überraschung, es zeigt aber, dass die Gesellschaft sich im aktuellen Umfeld nicht wegduckt, sondern weiterhin gezielt nach Gelegenheiten Ausschau hält. Auch IR-technisch bleibt das Unternehmen aktiv: Im November stecken sowohl die MKK Münchner Kapitalmarkt Konferenz als auch eine Präsentation auf dem Eigenkapitalforum der Deutschen Börse an. Wir werden auf beiden Veranstaltungen vor Ort sein und gehen davon aus, dass die guten Nachrichten das Interesse der Investoren nochmals anheizen werden. Mit einem Börsenwert von zurzeit knapp 242 Mio. Euro bewegt sich Gesco etwas unterhalb von bekannten Mittelstandsholdings – mit einem vergleichbaren Geschäftsmodell – wie etwa MBB, Indus oder in Teilen die Deutsche Beteiligungs AG (DBAG). Summa summarum zählt Gesco für boersengefluester.de momentan zu den Top-Picks aus dem Sektor.
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