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Gesco: Prima präsentiert auf der ZKK

Das war richtig gut, wie Kerstin Müller-Kirchhofs, CFO von Gesco, die Investmentstory der Beteiligungsgesellschaft bei ihrer Präsentation auf der von GBC organisierten Zürcher Kapitalmarkt Konferenz ZKK am 7. September 2021 vorgestellt hat. Jedenfalls ist boersengefluester.de nun sonnenklar, warum die Aktie mittlerweile wieder so dynamisch unterwegs ist – und das wohl auch bleiben dürfte. Die große Umwälzung innerhalb des Portfolios ist abgeschlossen und Gesco befindet sich auf einem guten Weg Richtung Wohlfühldepot. Im Gegensatz zu früheren Jahren, in denen die Wuppertaler eher kleinteilig unterwegs waren, wagt sich das Management jetzt auch an größere Unternehmen mit einem Umsatz zwischen 20 und 100 Mio. Euro heran. „Ausbalanciert und widerstandsfähig“, soll das Portfolio sein, wobei drei Ankerbeteiligungen, wie etwa die im Edelstahlbereich tätige Dörrenberg-Gruppe, das Fundament bilden.

Daneben sollen künftig bis zu zwölf Basisbeteiligungen stehen. „Das ist ein sinnvolle Größe für uns. Da kann man sich drum kümmern“, sagt Müller-Kirchhofs. Ein stärkeres Gewicht bekommt der Medtech-Bereich, wo es Mitte Juni – nach längerer Zeit – mal wieder einen Zukauf auf Gesco-Ebene gab. Viel Spaß macht zurzeit aber auch die Setter-Gruppe, ein Hersteller von Papierstäbchen für Lollys oder auch Ohrenstäbchen. Die Gruppe profitiert enorm vom Plastikverbot für solche Produkte. Damit passt Setter perfekt ins Schema, denn die Portfoliounternehmen sollen idealerweise Marktführer in einer Nische sein. „Restrukturierung ist nicht unser Turf“, sagt Müller-Kirchhofs.

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Um insgesamt erfolgreicher zu sein, hat Gesco ein umfangreiches Strategieprogramm aufgelegt. Ziel ist es, auf Konzernebene eine EBIT-Marge zwischen 8 und 10 Prozent zu erwirtschaften. Zur Einordnung: Zum Halbjahr blieben mit gut 15 Mio. Euro rund 6,7 Prozent des Umsatzes als Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) hängen. Potenzial ist also noch reichlich vorhanden. Eine vergleichsweise weite Spanne von 20 bis 60 Prozent des Konzernüberschusses (nach Anteilen Dritter) gibt Gesco als Zielwert für die Dividende an. Viel hängt einfach davon ab, ob sich eventuell Gelegenheiten auftun, um das Wachstum via Zukäufe zu beschleunigen. In dem Fall wäre der Dividendensatz entsprechend niedriger. Boersengefluester.de kalkuliert zurzeit mit einer Ausschüttung von 0,70 Euro je Anteilschein zur Hauptversammlung im kommenden Jahr. Das wären mehr als 2,5 Prozent Rendite.

Mit Blick auf eine mögliche Kapitalerhöhung zur Finanzierung von Akquisitionen redet Kerstin Müller-Kirchhofs auf der ZKK nicht lange um den heißen Brei herum: „Strebe ich nicht an, schließe ich nicht aus. Ist aber definitiv nicht erste Wahl.“ Die Prognose für 2021 sieht mittlerweile Erlöse in einer Bandbreite von 465 bis 485 Mio. Euro sowie einen auf die Gesco-Aktionäre entfallenden Überschuss zwischen 20 und 22 Mio. Euro vor. Bereits gemessen daran scheint uns der aktuelle Börsenwert von 275 Mio. Euro nicht sonderlich ambitioniert.

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Foto: Michal Jarmoluk auf Pixabay


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Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.