Aktien von Beteiligungsgesellschaften wie MBB, Indus Holding, Aurelius, Deutsche Beteiligungs AG oder der – allerdings deutlichen kleineren – Blue Cap waren in den vergangenen Quartalen durchweg lohnenswerte Investments. Verglichen damit hängt die Performance von Gesco meilenweit zurück. Noch wirkt sich die Neupositionierung der Wuppertaler in Sachen Portfoliostrategie und Transparenz gegenüber dem Kapitalmarkt nicht wirklich aus. Vermutlich das geringste Problem für Investoren ist dabei der optisch hohe Aktienkurs von rund 68 Euro. Aber auch der wird bald Geschichte sein, der auf der jüngsten Hauptversammlung beschlossene Aktiensplit 1:3 soll voraussichtlich zum Jahreswechsel 2016/17 umgesetzt werden. Derweil kann Eric Bernhard, der seit Anfang Juli 2016 Vorstandsvorsitzender des früheren SDAX-Unternehmens ist, mit den jetzt vorgelegten Zahlen für das erste Halbjahr noch nicht punkten. Zudem muss Bernhard die Messlatte bei Ausblick für 2016/17 (31. März) tiefer hängen.
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Zwar hält er das Umsatzziel von bis zu 480 Mio. Euro noch immer für erreichbar. Beim Jahresüberschuss (nach Anteilen Dritter) kalkuliert der CEO nun aber nur noch mit einer Spanne von 11,5 bis 12,5 Mio. Euro – nach zuvor 13,5 Mio. Euro. Das würde auf ein Ergebnis je Aktie für 2016/17 zwischen 3,45 und 3,75 Euro hinauslaufen. Zur Einordnung: Nach Ablauf der ersten sechs Monate des laufenden Geschäftsjahrs kam Gesco auf einen Überschuss nach Anteilen Dritter von 4,84 Mio. Euro. Das entspricht einem Rückgang um gut 39 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreswert. „Das erste Halbjahr ist besonders belastet, weil Auslieferungen von Großaufträgen, die ursprünglich im ersten oder zweiten Quartal vorgesehen waren, von Kundenseite ins dritte Quartal verschoben wurden. Im dritten Quartal wurden dementsprechend etliche Maschinen und Anlagen ausgeliefert und damit umsatz- und ergebniswirksam. Auch im vierten Quartal stehen noch einige Auslieferungen an, allerdings entwickelt sich das operative Geschäft insgesamt rückläufig, zudem belasten Einmalaufwendungen das Ergebnis“, sagt der Vorstandsvorsitzende Bernhard. Zudem heißt es im Zwischenbericht: „In diesem anspruchsvollen Umfeld agieren wir mit Maßnahmen zur Kostensenkung und stellen Investitionen, die nicht zwingend erforderlich sind, auf den Prüfstand.“
Gegenwärtig kommt Gesco auf eine Marktkapitalisierung von etwa 226 Mio. Euro. Bezogen auf die Ergebnisprognose für 2016/17 ist das ein stattlicher Wert, zumal die Gesellschaft noch Netto-Finanzverbindlichkeiten von knapp 90 Mio. Euro ausweist. Engagements drängen sich da kurzfristig nicht auf. Charttechnisch hat die Marke um 65 Euro zuletzt jedoch immer wieder eine tragfähige Unterstützung dargestellt. Bleibt zu hoffen, dass der Small Cap nach den enttäuschenden Q2-Zahlen hier erneut Halt findet. Der Buchwert je Aktie beträgt rund 50,50 Euro – liegt also noch ein gutes Stück tiefer.
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