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German Startups Group: Schlussstrich wäre super

„Die Kurse sind weniger heiß, wenn man das WARUM auch weiß“, lautet ein alter Börsenspruch. Das trifft wohl auch auf die Aktie der German Startups Group (GSG) zu. Immerhin brachte der Anteilschein seine Anleger schon des Öfteren zur Verzweiflung: Beinahe egal, was der Venture Capital-Spezialist an Exits oder Neu-Investments vermeldete; an der Börse dominierte – abgesehen von einer starken Phase gleich zu Beginn der Notizaufnahme – die Kursrichtung Süden. Und so ist es nicht verwunderlich, dass regelmäßig über einen ominösen Abverkäufer getuschelt wurde. Seit einigen Wochen ist nun klar, dass hinter dem Abgabedruck wohl der ehemalige GSG-Manager Nikolas Samios und ihm nahestehende Investoren standen. Umso größer war die Erleichterung, als Christoph Gerlinger, CEO der German Startups Group, kürzlich eine smarte Lösung für den ungemütlichen Zustand präsentierte. Immerhin hatte er mit Rolf Elgeti einen cleveren Investor gewonnen, der zum einen eine Wandelanleihe im Volumen von 3 Mio. Euro im Alleingang zeichnete und darüber hinaus ein Aktienpaket von acht Prozent an der German Startups Group zeichnete. Namen nannte Gerlinger damals nicht. Aber es brauchte keine prophetische Gabe, um zu erkennen, dass es sich um die Stücke aus dem Samios-Umfeld handeln dürfte.

 

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Doch so ganz ausgefochten ist der Streit zwischen den früheren Partnern Nikolas Samios und Christoph Gerlinger noch immer nicht. Dabei hat das Landgericht Köln einen Beschluss (Download HIER) gefasst, wonach Samios für seine Firma Cooperativa Venture Services nicht mehr mit Logos von Beteiligungen und Exits aus dem Umfeld der German Startups Group werben darf. Zwischenzeitlich war gar von „teils hochstaplerischen Angaben“ sowie einem „eklatanten Vertrauensbruch“ die Rede. Für eine weitere Stufe der Eskalation sorgten jetzt Seitenhiebe des bekannten Unternehmers, ehemaligen GSG-Aufsichtsrats und jetzigen Cooperativa-Investors Jan Henric Buettner, wonach die Ausrichtung der German Startups Group zu stark auf die „Sicherung des Lebensstandards des Managements“ ausgerichtet gewesen sei und es darüber hinaus an einer klaren Investment-Hypothese gemangelt habe (HIER). Über strategische Dinge lässt sich freilich wunderbar streiten, doch was den zweiten Punkt angeht, hält boersengefluester.de die Vorwürfe für ein Foulspiel. Schließlich haben die Berliner bereits Mitte 2017 deutliche Kostensenkungen in die Wege geleitet. Ein wesentlicher Teil davon bezieht sich auf die freiwillige Kürzung des variablen Teils der Geschäftsführungs- und Haftungsvergütung von 2,5 auf 1,5 Prozent der Bilanzsumme. Dieser Verzicht gilt unverändert auch für 2018. Marktüblich sind Management Fees von 2,0 Prozent und mehr. Damit dürfte die GSG im Vergleich zu gängigen VC-Fonds eher günstig sein.

So gesehen wäre dringend ein Schlussstrich unter dem leidigen Thema geboten und die Parteien sollten sich wieder mit voller Kraft dem operativen Geschäft widmen. Bei der German Startups Group wären das in erster Linie Neuigkeiten zu der mit Spannung erwarteten Erweiterung des Geschäftsmodells um eine Plattform für Start-up-Anteile. Schließlich dürfte eine überzeugende Umsetzung des Projekts „German Startups Market“ tatsächlich für nachhaltig steigende Aktienkurse sorgen. Zudem hat der Social-Trading-Anbieter und CfD-Broker ayondo kürzlich den Börsengang in Singapur über die Bühne gebracht. Zwar hat das IPO sehr viel länger gedauert als gedacht und vermutlich entspricht auch der Börsenwert nicht ganz den ursprünglichen Erwartungen. Nach Ablauf der Lock-up-Frist von sechs Monaten könnte der German Startups Group aber der nächste Exit-Erlös zufließen. Gehandelt wird die ayondo-Aktie hierzulande übrigens in Berlin. Zudem sind wir gespannt, welche Rolle Immobilienprofi Rolf Elgeti bei den Berlinern einnehmen wird. Immerhin hat Elgeti auch bei Tech-Investments zuletzt ein feines Näschen bewiesen – Stichwort Staramba.

 

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Foto: Pixabay

 

[sws_grey_box box_size=”640″]Hinweis: Die Berichterstattung und Handlungseinschätzungen durch boersengefluester.de stellen keine Anlageempfehlungen und auch keine Empfehlung oder einen Vorschlag einer Anlagestrategie dar. boersengefluester.de hält keine Beteiligung an der German Startups Group. Zwischen der German Startups Group und boersengefluester.de besteht eine Vereinbarung zur Soft-Coverage der Aktie der German Startups Group für ein geringfügiges Pauschalentgelt, die die Unabhängigkeit der Redaktion nicht einschränkt.[/sws_grey_box]

 

 

Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.