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German Startups Group: Nur der Kurs spielt noch nicht mit

Normalerweise hätte der Aktienkurs der German Startups Group (GSG) in den vergangenen Wochen zünden müssen. Immerhin hat der Venture-Capital-Spezialist mit den Exits bei Delivery Hero, Scalable Capital, eWings.com und dem Teilausstieg bei der Handelsplattform CRX Markets die lang erhofften Verkäufe realisiert und einen Beweis für die Funktionsfähigkeit des Geschäftsmodells geliefert. Das spiegelt sich auch in den vorläufigen Halbjahreszahlen wider: Demnach kamen die Berliner in den ersten sechs Monaten 2017 auf einen Überschuss von rund 2,2 Mio. Euro – nach einem Fehlbetrag von 3,5 Mio. Euro in der vergleichbaren Vorjahresperiode. Das um die Anteile der Minderheitsgesellschafter an der Digitalagentur Exozet bereinigte Eigenkapital beziffert die German Startups Group auf 2,50 Euro je Aktie. Demnach wird der Anteilschein mit einem Abschlag von rund 20 Prozent auf den Buchwert gehandelt.

Solch eine Differenz ist nicht ungewöhnlich, Anteilseigner von Beteiligungsgesellschaften wie Heliad Equity Partners oder auch bmp (künftig Sleepz) kennen das Phänomen seit vielen Jahren. Überraschend ist die maue Performance der GSG-Aktie aber dennoch, denn vor allen Dingen das IPO von Delivery Hero sorgte für jede Menge Schlagzeilen und hätte für die German Startups Group kaum besser laufen können. Wo liegt also der Hund begraben? Getuschelt wird zum einen über größere Verkäufe von einem Investmentvehikel. Dem Vernehmen nach soll diese Position mittlerweile aber komplett abgebaut sein, so dass von dieser Seite kein weiterer Druck entstehen dürfte. Nicht gerade vertrauenserweckend sind auf der anderen Seite die jüngsten Meldungen um massive Entlassungen bei soundcloud – mit einem Anteil von 0,15 Prozent gehört das Musikportal für die German Startups Group zu den wesentlichen Beteiligungen. Kein Wunder, dass bei Investoren Erinnerungen an die Pleite von Auctionata mitschwingen.

 

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Abzuwarten bleibt auch, wie sich die von CEO Christoph Gerlinger angekündigten Maßnahmen zur Schaffung zusätzlichen Shareholder Values – etwa eine Sekundärmarktplattform für Startup-Anteile – entwickeln werden. Noch sind diese Themen vergleichsweise schwammig zu greifen. Gestärkt hat die German Startups Group derweil ihre Expertise durch das 19 Prozent-Engagement an dem Versicherungsvergleichsportal gonetto. Valide einschätzen lassen sich Erfolgsaussichten des von Michael Mebesius (Fortis), Dieter Lendle (Euwax Broker) und Steffen Otte (asuro) ins Leben gerufene Start-up freilich nicht. Interessant ist jedoch, dass auch der Münchner Finanzen Verlag (Euro am Sonntag, BÖRSE ONLINE) zu den Teilhabern gehört. Zudem hat gonetto mit dem DSW (Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz)-Geschäftsführer Marc Tüngler einen prominenten Fürsprecher: „Das Modell gonetto entspricht dem Wunsch jedes Verbraucherschützers und wird den Versicherungsmarkt revolutionieren. Mehr Transparenz geht nicht.“

Unterm Strich werden Engagements wie bei gonetto natürlich nicht reichen, um den Aktienkurs der German Startups Group in Fahrt zu bringen, aber in Summe überwiegen für boersengefluester.de durchaus die positiven Aspekte. So gesehen ist es kaum nachvollziehbar, warum der aktuelle Aktienkurs niedriger ist als vor Veröffentlichung der guten Nachrichten, wie den Exits bei Delivery Hero und Scalable Capital.

 

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Foto: pixabay

 

[sws_grey_box box_size=”640″]Hinweis:Die Berichterstattung und Handlungseinschätzungen durch boersengefluester.de stellen keine Anlageempfehlungen und auch keine Empfehlung oder einen Vorschlag einer Anlagestrategie dar. boersengefluester.de hält keine Beteiligung an der German Startups Group. Zwischen der German Startups Group und boersengefluester.de besteht eine Vereinbarung zur Soft-Coverage der Aktie der German Startups Group für ein geringfügiges Pauschalentgelt, die die Unabhängigkeit der Redaktion nicht einschränkt.[/sws_grey_box]

Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.