Nach einem vergleichsweise lahmen ersten Quartal hat Geratherm Medical im zweiten Jahresviertel Tempo aufgenommen. Zum Halbjahr weist das Medizintechnikunternehmen nun ein Umsatzplus von gut zwei Prozent auf 8,87 Mio. Euro aus. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) zog von 0,60 auf 1,06 Mio. Euro an. Unterm Strich blieb ein Überschuss von 0,71 Mio. Euro stehen. Das entspricht einem Zuwachs von 21,8 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreswert. Mit einem Anteil von knapp 66 Prozent stellt der Bereich Healthcare Diagnostic (Fieberthermometer, Blutdruckmessgeräte) weiterhin den Löwenanteil des Umsatzes. Deutlich angestiegen ist zuletzt das Geschäft mit Lungenfunktionsgeräten, während der Bereich Wärmesysteme noch schwächelte. „Dies wird sich jedoch in den nächsten Monaten durch einen Großauftrag aus Brasilien deutlich zum Positiven ändern“, heißt es im Zwischenbericht. Dem Vernehmen nach hat die Order der brasilianischen Regierung ein Volumen von gut 5 Mio. Euro und soll innerhalb der kommenden zwölf Monate ausgeliefert werden.
Der Bereich Cardio/Stroke (Analyse von Schlaganfallrisiken) spielt mit Erlösen von 227.000 Euro noch eine untergeordnete Rolle. Doch die Erwartungshaltung ist enorm: So hat die Geratherm-Tochter Apoplex Medical im Zuge einer Kapitalerhöhung immerhin 560.000 Euro für einen Anteil von gerade einmal zwei Prozent eingenommen. Geld, das Apoplex gut gebrauchen kann. Zugegriffen hat dem Vernehmen nach ein institutioneller Investor. Das läuft auf eine Gesamtbewertung für Apoplex von 28 Mio. Euro hinaus. Geratherm hält 59,1 Prozent an der Gesellschaft, was einem Gegenwert von 16,5 Mio. Euro für das Apoplex-Paket entspricht. In den Büchern steht die Beteiligung mit 358.000 Euro. Auf dem Vortrag von Vorstandschef Gert Frank am 1. September auf der SCC Small Cap Conference in Frankfurt wird dieser Deal mit Sicherheit für Gesprächsstoff sorgen. Wie zu hören ist, sollen die Geschäfte bei Apoplex nun endlich anrollen. Die kommenden Monate werden also spannend.
Die gesamte Marktkapitalisierung von Geratherm liegt zurzeit bei 39,1 Mio. Euro. Das entspricht ungefähr dem Doppelten des Eigenkapitals – eine bodenständige Relation. Einen konkreten Ausblick für 2014 blieb Firmenlenker Frank noch schuldig. Es spricht lediglich von einer „Fortsetzung der positiven Geschäftsentwicklung“. Der Aktienkurs des in Geschwenda (Thüringen) ansässigen Unternehmens schwankt seit nunmehr rund zehn Monaten vergleichsweise hektisch zwischen 6,50 und 8,50 Euro. Momentan testet die Notiz dabei wieder mal den oberen Bereich. Ein Ausbruch wäre dementsprechend positiv zu sehen und würde vermutlich weitere Investoren anlocken. Für boersengefluester.de bleibt der Titel eine Wette wert.