Typisch Frosta: In aller Stille hat der Hersteller von Tiefkühlprodukten seine vorläufigen Zahlen für 2016 vorgelegt – und boersengefluester.de mit den Angaben zu Umsatz und Gewinn einmal mehr positiv überrascht. Bei einem Erlösplus von knapp sechs Prozent auf 466 Mio. Euro kam der Überschuss von 18,2 auf 21,6 Mio. Euro deutlich überproportional voran. Das Ergebnis je Aktie verbesserte sich von 2,67 auf 3,17 Euro. Interessant ist der Titel aber auch aus Dividendensicht. Für 2016 will Frosta die Dividende um 14 Cent auf 1,50 Euro heraufsetzen. Das ist die dritte Erhöhung in den vergangenen fünf Jahren. Die Hauptversammlung findet am 26. Juni 2017 statt. Bezogen auf den aktuellen Aktienkurs von 59,60 Euro ergibt sich eine immer noch erkleckliche Rendite von rund 2,5 Prozent. Mit Blick auf die einschlägigen anderen Kennzahlen, wie Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) oder Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV), bewegt sich der Small Cap historisch gesehen zwar eher in ambitionierten Regionen. Andererseits hat Vorstandschef Felix Ahlers das Unternehmen in den vergangenen Jahren massiv nach vorn gebracht. Nur mit dem Thema Kapitalmarktkommunikation tut sich Frosta schwer. Kaum jemand weiß, dass Frosta überhaupt börsennotiert ist, selbst wenn die Produkte aus dem Supermarkt jedermann bekannt sind und die Marktkapitalisierung stattliche 406 Mio. Euro erreicht.
Allerdings lässt sich kaum sagen, wie groß der echte Free Float ist. Offiziell befinden sich zwar mehr als die Hälfte der Anteile im freien Umlauf, den Rest hält die Familie Ahlers: Vorstandschef Felix Ahlers ist mit 33,5 Prozent engagiert, sein Vater Dirk Ahlers – er führt den Aufsichtsrat – kommt auf 10,0 Prozent. Tatsächlich sind aber wohl deutlich weniger Titel im Streubesitz. Für die meisten Investoren ist die Aktie wohl eher was zum Vererben, als zum Verkaufen. Die seit rund einem Jahr währende Seitwärtsphase der Aktie sollte also niemanden nervös machen, zumal das All-Time-High von 66 Euro für den Titel (Kürzel: NLM) immer noch in Sichtweite ist. Auch der vorsichtig formulierte Ausblick (von einer Prognose kann nicht die Rede sein) gehört zum Standard bei Frosta. Und wem der Name Ahlers vom Kurszettel her irgendwie bekannt vorkommt; die andere Hälfte der Familie macht in Bekleidung – und zwar unter dem Namen Adolf Ahlers mit Sitz in Herford.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 501,13 | 509,28 | 522,94 | 551,75 | 527,20 | 579,08 | 639,48 | |
EBITDA1,2 | 49,29 | 46,58 | 34,94 | 55,58 | 57,02 | 54,85 | 68,55 | |
EBITDA-Marge3 | 9,84 | 9,15 | 6,68 | 10,07 | 10,82 | 9,47 | 10,72 | |
EBIT1,4 | 34,89 | 30,04 | 16,18 | 37,09 | 38,57 | 34,52 | 48,08 | |
EBIT-Marge5 | 6,96 | 5,90 | 3,09 | 6,72 | 7,32 | 5,96 | 7,52 | |
Jahresüberschuss1 | 23,35 | 19,98 | 12,59 | 25,08 | 28,63 | 24,30 | 34,05 | |
Netto-Marge6 | 4,66 | 3,92 | 2,41 | 4,55 | 5,43 | 4,20 | 5,33 | |
Cashflow1,7 | 41,24 | 31,18 | 25,85 | 54,84 | 29,94 | -2,09 | 117,78 | |
Ergebnis je Aktie8 | 3,43 | 2,93 | 1,85 | 3,68 | 4,20 | 3,57 | 5,00 | |
Dividende8 | 1,60 | 1,60 | 1,60 | 1,60 | 1,60 | 1,60 | 2,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: BDO |
Foto: pixabay