Nach neun Monaten 2013 wagt der Vorstand des Netz- und Ladegerätespezialisten Friwo erstmals einen konkreten Ausblick für 2013. Demnach rechnet die Gesellschaft aus Ostbevern/Westfalen mit einem Umsatz von deutlich über 100 Mio. Euro und einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von mehr als 3 Mio. Euro. Bislang war lediglich von einer „erheblichen Verbesserung der Ertragslage“ die Rede. Nach neun Monaten 2013 kam Friwo bei Umsätzen von 87 Mio. Euro auf ein EBIT von 3,0 Mio. Euro. Das Ergebnis je Aktie drehte von minus 0,09 auf plus 0,23 Euro. Auch wenn sich die Dynamik im vierten Quartal dem Vernehmen nach abschwächen soll, scheint die Prognose von Friwo reichlich tief gestapelt. Im Vorjahr erzielte das Unternehmen im Abschlussviertel ein operatives Ergebnis von plus 0,7 Mio. Euro.
Mit einem Kursplus von 86 Prozent seit Jahresbeginn zählt die Friwo-Aktie 2013 mit zu den stärksten Small Caps. 82,91 Prozent der Anteilscheine befinden sich in den Händen der VTC Industrieholding. Anzeichen, dass VTC in kleinen Schritten Stücke einsammelt, gibt es derzeit zwar nicht. Mittelfristig scheint ein solches Szenario aber realistisch. Der Börsenwert von Friwo liegt mit knapp 127 Mio. Euro nicht allzu weit von dem momentanen Erlösziel entfernt. Ein KGV von knapp 50 und ein Kurs-Buchwert-Verhältnis von rund zwölf sind jedoch auch nicht unbedingt alltäglich. Fazit: Die operativen Fortschritte bei Friwo sind größer als zuletzt gedacht. Die Bewertung bleibt gewöhnungsbedürftig. Haltenswert scheint der Squeeze-out-Kandidat in der gegenwärtigen Konstellation dennoch.