S92
SMA Solar Techn.
Anteil der Short-Position: 5,10%
TUI1
TUI
Anteil der Short-Position: 3,96%
GXI
Gerresheimer
Anteil der Short-Position: 3,78%
LXS
Lanxess
Anteil der Short-Position: 3,77%
SDF
K+S
Anteil der Short-Position: 3,55%
BOSS
HUGO BOSS
Anteil der Short-Position: 3,32%
TKA
ThyssenKrupp
Anteil der Short-Position: 3,08%
EVT
Evotec OAI
Anteil der Short-Position: 2,90%
NDA
Aurubis
Anteil der Short-Position: 2,79%
LHA
Lufthansa
Anteil der Short-Position: 2,46%
WCH
Wacker Chemie
Anteil der Short-Position: 1,99%
DHER
DELIVERY HERO
Anteil der Short-Position: 1,97%
NAG
NAGARRO
Anteil der Short-Position: 1,37%
SGL
SGL Carbon
Anteil der Short-Position: 1,17%
BC8
Bechtle
Anteil der Short-Position: 1,12%
ZAL
ZALANDO
Anteil der Short-Position: 1,02%
NDX1
Nordex
Anteil der Short-Position: 1,01%
PUM
Puma
Anteil der Short-Position: 0,89%
G24
SCOUT24
Anteil der Short-Position: 0,68%
VBK
VERBIO
Anteil der Short-Position: 0,60%
SZG
Salzgitter
Anteil der Short-Position: 0,59%
RHM
Rheinmetall
Anteil der Short-Position: 0,59%
FRA
Fraport
Anteil der Short-Position: 0,53%

Friedrich Vorwerk: Aktie heftig unter Druck

Die jüngste Gewinnwarnung von Friedrich Vorwerk mit dem damit verbundenen neuerlichen Kurssturz hat so viele Facetten, dass Investoren kaum wissen, wo sie anfangen sollen. Mit nur noch 11,70 Euro bewegt sich die Notiz mittlerweile um 74 Prozent unter dem vor knapp zwei Jahren noch geforderten Emissionspreis von 45 Euro. Dabei galt Vorwerk einmal als perfektes IPO, was man wohl nur auf Zuteilung bekommen würde. Erste Erkenntnis aus diesem Fiasko: Großaktionär MBB hat das auf Projekte für die Energieinfrastruktur – also Gas-, Strom- und Wasserstoffanwendungen – unter Führung von Berenberg und Jefferies zu einem völlig überhöhten Preis an die Börse gebracht und damals Erwartungen geschürt, die so nie eingetroffen sind. Nach den Börsen-Flops um Aumann und der auch mehr als 15 Jahre nach dem Kapitalmarktstart unter Ausgabepreis notierenden Aktie der Delignit AG (so sehr wir dieses Unternehmen auch schätzen), ist der Exit-Weg für weitere Unternehmen aus dem MBB-Portfolio wohl erst einmal verbaut.

Jedenfalls kann sich boersengefluester.de nicht vorstellen, dass sich die Anleger auf absehbare Zeit noch einmal von den in MBB-Präsentationen immer wieder beschriebenen „Sustainable Business Models“ beeindrucken lassen. Keine Frage: Das Umfeld ist für viele Sektoren ruppig und der Mangel an Fachkräften und Material sowie die allgemeinen Preissteigerungen setzen so machem Geschäftsmodell zu. Doch für einen Sektor, in dem es eigentlich brummen müsste, liefert Friedrich Vorwerk viel zu wenig ab und scheint insbesondere was das Thema Rentabilität angeht, nicht fit genug.

Friedrich Vorwerk  Kurs: 27,900 €
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick
  2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023
Umsatzerlöse1 91,48 105,87 179,33 291,24 279,07 368,16 373,36
EBITDA1,2 7,20 21,08 41,81 58,82 54,48 50,09 31,99
EBITDA-Marge3 7,87 19,91 23,31 20,20 19,52 13,61 8,57
EBIT1,4 3,94 13,65 33,83 47,47 41,44 33,75 13,91
EBIT-Marge5 4,31 12,89 18,87 16,30 14,85 9,17 3,73
Jahresüberschuss1 2,57 10,45 23,42 30,52 26,74 16,81 10,27
Netto-Marge6 2,81 9,87 13,06 10,48 9,58 4,57 2,75
Cashflow1,7 0,01 19,77 59,15 33,32 29,83 -10,26 50,42
Ergebnis je Aktie8 0,13 0,52 1,17 1,53 1,37 0,86 0,51
Dividende8 0,00 0,00 0,00 0,00 0,20 0,12 0,12
Quelle: boersengefluester.de und Firmenangaben

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1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de
Wirtschaftsprüfer: Nexia

So erreichte das Unternehmen 2022 zwar eine unerwartet deutliche Umsatzsteigerung von beinahe einem Drittel auf 368 Mio. Euro. Zur fristgerechten Abwicklung der Projekte musste Friedrich Vorwerk aber so viele Subunternehmer einschalten, dass am Ende nur ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 33,8 Mio. Euro – entsprechend einer Marge von 9,2 Prozent – hängen blieb. Avisiert hatte der Vorstand zuletzt eine adjustierte operative Rendite zwischen 13 und 15 Prozent. Damit nicht genug: 2023 stuft der Vorstand als „Übergangsjahr“ mit Erlösen von nur mehr als 300 Mio. Euro sowie einer nochmals rückläufigen EBIT-Marge ein. Somit dürfte Vorwerk 2023 mit Firmensitz in Tostedt (Niedersachsen) vermutlich nur halb so viel EBIT erwirtschaften, wie die Analysten von AlsterResearch kürzlich in ihrer Auftaktstudie prognostiziert hatten.

Entsprechend groß dürfte die Enttäuschung bei AlsterResearch sein, denn die Hanseaten hatten ihre Analyse mit einer Kaufen-Einschätzung und Kursziel 40,90 Euro versehen. Davon der Spezialwert nun meilenweit entfernt und es geht eher die Befürchtung um, dass der Titel womöglich sogar in einstellige Dimensionen abtaucht. Der Buchwert liegt auf Basis der Bilanzzahlen für Q3 2022 bei etwas mehr als 8 Euro. Keine Frage: Nach einem Kurscrash von 40 Prozent wie bei Friedrich Vorwerk sind kurzfristig auch heftige Erholungen möglich. Entsprechend schwierig ist es, hier valide Prognosen zu erstellen. Es ist mit Sicherheit auch nicht alles schlecht bei Vorwerk. Am 9. Februar 2023 wird das Management auf den von Montega veranstalteten Hamburger Investorentagen (HIT) präsentieren.

So viel steht aber fest: Dort werden die Investoren viele Fragen haben. MBB wiederum müsste ihren Anteil von zuletzt offiziell 36 Prozent im Zuge der aktuelle Absturzes eigentlich aufstocken und auf diese Art zumindest ein wenig Kurspflege betreiben.

INVESTOR-INFORMATIONEN
©boersengefluester.de
Friedrich Vorwerk
WKN Kurs in € Einschätzung Börsenwert in Mio. €
A255F1 27,900 Kaufen 558,00
KGV 2025e KGV 10Y-Ø BGFL-Ratio Shiller-KGV
18,00 23,93 0,76 34,44
KBV KCV KUV EV/EBITDA
3,16 11,07 1,49 18,07
Dividende '22 in € Dividende '23 in € Div.-Rendite '23
in %
Hauptversammlung
0,12 0,12 0,43 03.06.2024
Q1-Zahlen Q2-Zahlen Q3-Zahlen Bilanz-PK
15.05.2024 14.08.2024 21.10.2024 26.03.2024
Abstand 60Tage-Linie Abstand 200Tage-Linie Performance YtD Performance 52 Wochen
8,45% 40,94% 80,00% 114,62%
    

Foto: shutterstock


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Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.