Von Ausreißern einmal abgesehen – ihre beste Zeit hat die Aktie von Fortec Elektronik meist in den ersten beiden Quartalen des Kalenderjahrs. Die Erklärung dafür ist im Prinzip ganz einfach: Da das Geschäftsjahr des Spezialdistributors für Elektronikteile jeweils am 30. Juni endet, findet die Hauptversammlung (HV) von Fortec seit vielen Jahren bereits im Februar des Folgejahrs statt – also im Auftaktviertel des Kalenderjahrs. Und da die in Landsberg am Lech ansässige Gesellschaft zu den verlässlichsten Dividendenperlen auf dem heimischen Kurszettel gehört, bringen sich eine Reihe von Investoren zu Jahresbeginn eben in Stellung.
So auch im laufenden Jahr: Mit 24,70 Euro notiert das Papier mit dem Börsenkürzel FEV in unmittelbarer Sichtweite zu dem kürzlich erreichten All-Time-High von 24,80 Euro. Auf der Agenda der Hauptversammlung am 15. Februar 2018 im Münchner Haus der Bayerischen Wirtschaft steht abermals eine Dividende von 0,60 Euro je Aktie, was beim aktuellen Kursniveau auf eine Rendite von immerhin 2,4 Prozent hinausläuft. Auf Sicht von zehn Jahren liegt der Mittelwert der Fortec-Dividendenrendite zwar bei mehr als vier Prozent, aber in den vergangenen Jahren ist der Kurs – wie auch bei so vielen anderen Spezialwerten – einfach schneller gestiegen als die Dividende. So gesehen lässt sich die aktuelle Rendite in gewisser Weise als Warnsignal interpretieren, andererseits zeigt sie natürlich auch, dass die Fortec-Story an der Börse super ankommt.
Für eine gewisse Erleichterung sorgte zudem der Ende November vorgelegte Zwischenbericht für das Auftaktquartal des Geschäftsjahrs 2017/18 (30. Juni). Immerhin kam das operative Ergebnis voran, was die zu Jahresbeginn sehr zurückhaltend formulierte Ganzjahresprognose des neuen Vorstands doch ein wenig ins rechte Licht rückte. Am 23. März – mit der Vorlage der Sechs-Monats-Zahlen – wird sich zeigen, ob Fortec den Schwung beibehalten hat. Aus heutiger Sicht bietet der Small Cap aber weiterhin eine vorteilhafte Chance-Risiko-Relation. Gegen ein KGV von knapp 15 und einen Börsenwert, der immer noch unterhalb des Umsatzes liegt, lässt sich – bei der Bilanzqualität von Fortec Elektronik – kaum etwas sagen. Und dann spricht derzeit ja auch noch die Saisonalität für ein Engagement, selbst wenn die Dividendenrendite nicht mehr ans frühere Niveaus heranreicht. Am ehesten vergleichbar ist die Fortec-Aktie auf dem heimischen Kurszettel mit dem Displayspezialisten Data Modul. Überschneidungen gibt es in Teilen auch mit der mittlerweile in die Linzer S&T eingegliederten Kontron S&T AG.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 79,57 | 88,31 | 87,73 | 77,43 | 89,03 | 105,85 | 94,53 | |
EBITDA1,2 | 6,61 | 6,10 | 8,43 | 7,05 | 10,06 | 12,86 | 8,80 | |
EBITDA-Marge3 | 8,31 | 6,91 | 9,61 | 9,10 | 11,30 | 12,15 | 9,31 | |
EBIT1,4 | 6,02 | 7,45 | 6,48 | 5,32 | 8,45 | 10,68 | 7,06 | |
EBIT-Marge5 | 7,57 | 8,44 | 7,39 | 6,87 | 9,49 | 10,09 | 7,47 | |
Jahresüberschuss1 | 4,32 | 5,69 | 4,78 | 3,88 | 6,25 | 7,55 | 5,30 | |
Netto-Marge6 | 5,43 | 6,44 | 5,45 | 5,01 | 7,02 | 7,13 | 5,61 | |
Cashflow1,7 | 3,47 | 3,96 | 3,58 | 10,18 | 2,11 | 5,01 | 13,21 | |
Ergebnis je Aktie8 | 1,33 | 1,75 | 1,47 | 1,19 | 1,92 | 2,32 | 1,63 | |
Dividende8 | 0,60 | 0,70 | 0,60 | 0,60 | 0,70 | 0,85 | 0,85 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Rödl & Partner |
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