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Fortec Elektronik: Alles gut – nur der Kurs nicht

Eine plausible Begründung für den seit Mitte 2018 zu beobachtenden Kursrückgang der Aktie von Fortec Elektronik muss man sich schon zurechtbiegen. An den operativen Zahlen oder der Bewertung des Small Caps kann es im Grunde nicht liegen, denn hier ist soweit alles in Ordnung. Das haben die Zahlen des jetzt vorgelegten Geschäftsberichts für das Geschäftsjahr 2017/18 (30. Juni) erneut gezeigt. Überraschungen halten sich in engen Grenzen, da der Systemzulieferer für Gerätehersteller mit den Schwerpunkten Datenvisualisierung (Umsatzanteil: 64 Prozent) und Stromversorgung (Umsatzanteil: 36 Prozent) die wesentlichen Eckdaten bereits Ende August vorgelegt hatte. Umtreiben könnte die Investoren allenfalls, ob sich Fortec Elektronik – durch den Ende September 2018 über die britische Tochter Display Technology Limited erfolgten Zukauf der beiden dortigen Wettbewerber Display Solutions und Components Bureau – ein überhöhtes Brexit-Risiko ins Firmenportfolio geholt hat. Freilich handelt es sich dabei um eine diffuse Einschätzung: „UK ist im Rahmen unserer Internationalisierung ein wichtiger Absatzmarkt“, betont Vorstandssprecherin Sandra Maile im Geschäftsbericht. Zudem heißt es: „Auf Entscheidungen aus den Brexit-Verhandlungen können wir mit einer Anpassung des Logistikkonzepts reagieren.“

 

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Insgesamt geht Maile für das laufende Geschäftsjahr auf Konzernebene von einem Umsatzanstieg im mittleren einstelligen Prozentbereich aus. Beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) rechnet sie mit einer „leichten Verbesserung“ gegenüber dem Vorjahreswert von 6,02 Mio. Euro. Beinahe überflüssig zu erwähnen: Fortec prognostiziert in der Regel sehr zurückhaltend, die Chance auf eine positive Überraschung in den kommenden Quartalen ist also durchaus realistisch. Bei der Dividende für 2017/18 bleibt das in Landsberg am Lech firmierende Unternehmen ebenfalls seiner auf Kontinuität ausgelegten Politik treu und schlägt zur Hauptversammlung am 14. Februar 2019 erneut eine Gewinnbeteiligung von 0,60 Euro pro Anteilschein vor. Nicht ganz uninteressant: Aufgrund der jüngsten Kapitalerhöhung zur Finanzierung der England-Akquisitionen hat sich die Aktienstückzahl um zehn Prozent erhöht, so dass parallel dazu die Dividendensumme von 1,773 auf 1,950 Mio. Euro klettern wird.

Eine akademische Frage bleibt, ob Fortec bei konstanter Aktienstückzahl die Dividende auf 0,66 Euro heraufgesetzt hätte. Charmant ist Dividendenrendite auch so, immerhin türmt sie sich auf gegenwärtig 3,3 Prozent. Insgesamt bleibt boersengefluester.de dabei: Für Anleger, die auf der Suche nach einem verlässlichen Dividendenwert mit solider Bilanz und auch sonst moderaten Aktienkennzahlen sind, ist Fortec Elektronik ist gute Wahl. Der am ehesten vergleichbare Spezialwert auf dem heimischen Kurszettel ist Data Modul.

 

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Foto: Pixabay

Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.