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FinTech Group: Morgan Stanley steigt ein

Auf diese Meldung hat boersengefluester.de bereits eine ganze Weile spekuliert. Nun meldet die FinTech Group um CEO Frank Niehage tatsächlich Vollzug. Das US-Finanzhaus Morgan Stanley – schon eine geraume Zeit Partner von flatex bei der Emission von strukturierten Produkten – wird Aktionär der FinTech Group und zeichnet 700.000 Anteilscheine. Damit kommt Morgan Stanley auf einen Anteil von vier Prozent. Bewertet wurde jede Aktie bei der Transaktion mit 25,94 Euro – verglichen mit einem aktuellen Aktienkurs von etwa mehr als 30 Euro. Insgesamt fließen den Frankfurtern durch die Kapitalerhöhung brutto 18,158 Mio. Euro zu. Losgelöst von den Finanzströmen: Für die FinTech Group ist Morgan Stanley als neues Mitglied des Aktionärskreises definitiv ein Ritterschlag. Immerhin ist es noch gar nicht so lange her, dass die FinTech Group primär in Verbindung mit Großaktionär Bernd Förtsch gebracht wurde.

Die dem Kulmbacher Unternehmer zurechenbare GfBk Gesellschaft für Börsenkommunikation mbH wird nach der Kapitalerhöhung zwar immer noch knapp 29 Prozent der Anteile kontrollieren und darüber hinaus indirekt über Heliad beziehungsweise die FinLab AG weiteren Einfluss ausüben. Dem internationalen Börsenstanding kann der Einstieg von Morgan Stanley nur förderlich sein. Wer weiß: Vielleicht kommt Vorstandschef Niehage seinem Ziel, aus der FinTech Group eine „Milliarden-Dollar-Company“ zu formen, ja doch noch schneller als gedacht nahe. Zur Einordnung: Auf Basis der erhöhten Aktienstückzahl kommt die noch im Scale gelistete FinTech Group auf eine Marktkapitalisierung von 542 Mio. Euro – umgerechnet knapp 637 Mio. Dollar. Die Dollar-Milliarde würde die FinTech Group künftig bei einem Aktienkurs von umgerechnet etwa 48,50 Euro touchieren. Aktuelle Notiz: 30,05 Euro, was bereits einem All-Time-High entspricht. So gesehen lässt es die FinTech Group in den vergangenen Wochen richtig krachen, was die Investor-Relations-Seite angeht.

 

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Bereits bei seiner Präsentation auf dem Eigenkapitalforum in Frankfurt hinterließ Muhamad Chahrour, Finanzvorstand der FinTech Group, einen 1a-Eindruck – da waren sich die Investoren weitgehend einig. Zusätzlich untermauerten die Frankfurter den steilen Kursanstieg mit einer ersten Prognose zu den Unternehmenszahlen für das kommende Jahr. Demnach rechnet die FinTech Group für 2018 mit Erlösen von rund 120 Mio. Euro sowie einem Überschuss von etwa 24 Mio. Euro – was auf ein Ergebnis je Aktie von mehr als 1,40 Euro hinauslaufen würde. „Bei flatex wollen wir nach dem Rekordjahr 2017 im kommenden Jahr wieder mindestens 30.000 Neukunden in Deutschland und Österreich gewinnen – dazu kommt aller Voraussicht in 2018 die Expansion in ein weiteres Land“, sagt CEO Frank Niehage. Gleichzeitig bestätigte das Management die Vorschau für 2017, wonach bei Umsätzen von mehr als 100 Mio. Euro mit einem Nettogewinn von Untergrenze 16,8 Mio. Euro zu rechnen ist. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser haben ihr Kursziel für die FinTech Group-Aktie nach dem Morgan Stanley-Einstieg erneut heraufgesetzt – diesmal von 31,50 auf 37,50 Euro – und ihre Kaufen-Einschätzung bestätigt.

 

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Für frische Kursfantasie sorgen auch die Aussagen von CFO Chahrour hinsichtlich Bitcoin & Co.: „Wir bereiten eine Neuprodukt-Offensive vor, die neue Wertpapierprodukte im Bereich Krypto-Assets sowie neue Kreditprodukte, wie den PolicenKredit umfassen wird. Letzterer wird auch einen wesentlichen Beitrag zum Wachstum des besicherten Kreditbuchs auf rund 350 Mio. Euro bis Ende 2018 leisten.“ Derweil wurden sämtliche Tagesordnungspunkte auf der außerordentlichen Hauptversammlung der Gesellschaft am 4. Dezember 2017 genehmigt – womit freilich auch zu rechnen war. Im Wesentlichen ging es um: Eine Satzungsänderung, die die operative Ausrichtung der Gesellschaft stärker betont. Eine deutliche Erhöhung des bedingten Kapitals – also dem zulässigen Rahmen für die Ausgabe von Wandel- und Optionsanleihen oder Genussrechten – sowie eine Anpassung des Optionsprogramms. Außerdem soll ein Gewinnabführungsvertrag zwischen der FinTech Group AG und der FinTech Group Finanz GmbH (ehemals XCOM) erfolgen. Angesichts des geplanten Upgrades in den Prime Standard hat die Aktie der FinTech Group mittlerweile gute Karten für einen Platz im SDAX. Für boersengefluester.de bleibt der Titel ein Basisinvestment in dem Segment.

 

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Foto: Morgan Stanley

 

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Die Berichterstattung und Handlungseinschätzungen durch boersengefluester.de stellen keine Anlageempfehlungen und auch keine Empfehlung oder einen Vorschlag einer Anlagestrategie dar. Zwischen der FinTech Group AG und boersengefluester.de besteht eine entgeltliche Vereinbarung zur Soft-Coverage der Aktie der FinTech Group. Boersengefluester.de hält keine Beteiligung an der FinTech Group AG. Boersengefluester.de nimmt Maßnahmen zur Vermeidung von Interessenkonflikten vor.[/sws_grey_box]

 

Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.