Auf das hybride Geschäftsmodell der FinTech Group – mit Aktivitäten im B2B- und B2C-Bereich – lässt ihr Vorstandsvorsitzender Frank Niehage nichts kommen. Und so überrascht es auch nicht, dass die FinTech Group mit einer Doppelmeldung für Aufmerksamkeit am Kapitalmarkt sorgt: Demnach haben die Frankfurter die Vall Banc als neuen Kunden gewonnen und werden für das Institut aus Andorra eine Onlineplattform – von der Kontoeröffnung bis zum Meldewesen – aufbauen. Die Vall Banc ist ein Finanzdienstleister aus dem Einflussbereich des von einem ehemaligen Goldman Sachs-Partner gegründeten Private Equity-Hauses J.C. Flowers. Vice-Chairman der Vall Banc ist Christoph Lieber, der gemeinsam mit Andreas Brandt auch den unabhängigen Vermögensverwalter Lunis mit Sitz in Frankfurt führt. Vorsitzender des Aufsichtsrats von Lunis wiederum ist Michael Christner, seines Zeichens CEO der Vall Banc.
Was hat das alles mit der FinTech Group zu tun? Ganz einfach: Deren Boss Frank Niehage war früher – vor seiner Tätigkeit bei Goldman Sachs – Vorsitzender des Vorstands der Bank Sarasin und lotste in dieser Funktion 2011 Andreas Brandt von der Credit Suisse zu Sarasin. To make a long story short: Man kennt sich also in der Szene. So gesehen ist das Abkommen mit der Vall Banc ein schöner Erfolg für die FinTech Group und knüpft an die jüngsten Deals mit den österreichischen Kunden Bawag P.S.K. und Kommunalkredit Austria an. „Mit dem neuen Auftrag haben wir auf dem Weg, unser Kernbankensystem als Standardplattform für Privat- und Spezialbanken zu etablieren, einen nächsten Meilenstein erreicht“, sagt Niehage. „Unser Ökosystem, bestehend aus technologischen Modulen und bankprozessualen Lösungen, hat sich wieder einmal durchgesetzt und unseren neuen Großkunden überzeugt.“
En passant weist der CEO der FinTech Group außerdem darauf hin, dass der Januar 2018 der zweiterfolgreichste Geschäftsmonat in der Geschichte des zum Konzernverbund gehörenden Discountbrokers flatex gewesen sei. Das wiederum deckt sich mit den Aussagen von comdirect–Chef Arno Walter, der kürzlich zur Bilanz-Vorlage ebenfalls darauf hinwies, dass sich die zurückgekehrte Volatiliät an den Börsen sehr lebhaft aufs Geschäft ausgewirkt habe – sowohl bei der comdirect ,als auch bei der zugekauften OnVista Bank. Per saldo läuft es bei der FinTech Group also in die richtige Richtung, was auch den momentan ein wenig konsolidierenden Aktienkurs beflügeln sollte. Offizieller Termin für die Bilanzvorlage ist derzeit Ende April. Wir halten es jedoch für wahrscheinlich, dass die im Börsensegment Scale gelistete Gesellschaft vorab zumindest eine Wasserstandsmeldung geben wird. Die Analysten der Berenberg Bank halten ein Kursziel von 40 Euro für angemessen und raten daher auch zum Einstieg bei der Aktie der FinTech Group.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 107,01 | 125,10 | 131,95 | 261,49 | 417,58 | 406,96 | 390,73 | |
EBITDA1,2 | 32,07 | 42,37 | 37,58 | 98,43 | 112,09 | 183,28 | 140,35 | |
EBITDA-Marge3 | 29,97 | 33,87 | 28,48 | 37,64 | 26,84 | 45,04 | 35,92 | |
EBIT1,4 | 26,48 | 30,62 | 24,75 | 73,79 | 80,26 | 151,28 | 104,35 | |
EBIT-Marge5 | 24,75 | 24,48 | 18,76 | 28,22 | 19,22 | 37,17 | 26,71 | |
Jahresüberschuss1 | 16,80 | 17,47 | 14,91 | 49,92 | 51,55 | 106,19 | 71,86 | |
Netto-Marge6 | 15,70 | 13,96 | 11,30 | 19,09 | 12,35 | 26,09 | 18,39 | |
Cashflow1,7 | 0,11 | 250,07 | -157,25 | 141,45 | 125,03 | 113,32 | 63,08 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,15 | 0,16 | 0,14 | 0,55 | 0,47 | 0,97 | 0,65 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,04 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: BDO |
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