Interessante Verschiebung innerhalb der Aktionärsstruktur von FinLab: Wie die Frankfurter Beteiligungsgesellschaft mitteilt, hat Christian Angermayer seine über die Apeiron Investment gehaltenen Stücke – vermutlich so um die 29 Prozent – an den Unternehmer Bernd Förtsch verkauft, der damit künftig etwas mehr als drei Viertel der FinLab-Anteile halten dürfte. Für Christian Angermayer, der zuletzt bei stattlichen US-Börsengängen (Compass Pathways, AbCellera) erfolgreich am Start war und darüber hinaus unter anderem über die ebenfalls börsennotierte Cryptology Asset Group (unter anderem Northern Data) sowie die im Cannabis-Sektor aktive SynBiotic noch reichlich Expertise im Spezialwertebereich besitzt, sicher ein konsequenter Schritt. Schließlich dürfte die auf Unternehmen aus dem FinTech-Bereich spezialisierte FinLab keine besondere strategische Bedeutung mehr für den Multi-Investor haben. Zudem gibt es mit Nextmarkets auch künftig mindestens eine gemeinsame Klammer, denn die von den ayondo-Gründern ins Leben gerufene Tradingplattform befindet sich zu rund 31 Prozent im Depot von FinLab und zu einem ähnlichen Prozentsatz im Portfolio von Cryptology.
Die Beteiligung wird deshalb hier explizit erwähnt, weil Nextmarkets lau Bundesanzeiger Mitte Dezember 2020 von einer GmbH in eine AG umfirmiert hat. Nun: Viel hängt natürlich vom künftigen Börsenumfeld ab. Grundsätzlich könnte der Rechtsformwechsel aber der Vorbote für einen Börsengang von Nextmarkets sein. Zwischen den Vorständen von FinLab und Christian Angermayer dürfte die Chemie ohnehin weiter stimmen. Spannend wird freilich, ob Bernd Förtsch die bereits mehrfach kolportierte Zusammenlegung von FinLab mit der ebenfalls im Beteiligungsbereich aktiven Heliad Equity Partners forciert. FinLab hält gegenwärtig 45 Prozent an Heliad. Heliad wiederum ist noch immer mit etwas mehr als fünf Prozent bei flatexDEGIRO engagiert. Der Anteil von Bernd Förtsch an dem Discountbroker liegt gegenwärtig bei 12,9 Prozent. Es ist also alles recht eng miteinander verstrickt. Insgesamt sehen wir die jüngste Transaktion zwischen Bernd Förtsch und Christian Angermayer – das Volumen dürfte bei 30 bis 35 Mio. Euro gelegen haben – auf jeden Fall positiv für die FinLab-Aktie. Dabei notiert der Titel sogar noch immer unter Buchwert.
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