Eine interessante Sondersituation entsteht gerade rund um die Aktie der im Hamburger Freiverkehr gelisteten Ferax Capital. So hat die bislang im Bereich Nebenwerte aktive Beteiligungsgesellschaft kürzlich via Sacheinlage der selbst erst 2019 gegründeten Camping Lodge AG aus Zug zu einer Börsennotiz verholfen. Das wiederum könnte der Startschuss für eine knackige Expansionsstory werden. Bislang betreibt Camping Lodge fünf Campingplätze in der Schweiz, der Markteintritt in Deutschland steht dem Vernehmen nach kurz bevor. Zu weiteren geplanten Maßnahmen will sich das Unternehmen zwar erst Anfang 2023 äußern. Doch mit Blick auf ähnlich gelagerte Reverse-IPOs wäre boersengefluester.de nicht überrascht, wenn es in den kommenden Quartalen zu weiteren Kapitalmaßnahmen, einem Uplisting in ein höheres Marktsegment und am Ende vermutlich auch einer Umfirmierung in Camping Lodge AG kommt. Stand jetzt ist die Aktie von Ferax Capital jedenfalls noch kaum investierbar, so gering sind die Handelsumsätze.
„Mit den Camping-Lodge-Gründern haben wir eine sehr interessante Beteiligung und ein hocherfahrenes Team gewinnen können, um die Ferax nun in eine nächste Stufe der Unternehmensentwicklung hieven zu können“, sagt Ferax-Vorstand Sascha Magsamen. Auf der Webseite von Camping Lodge wird jedenfalls deutlich kommuniziert, dass die Gesellschaft auf der Suche nach weiteren Campingplätzen – aus Nachfolgeregelungen, Neuausrichtungen, Reorganisationen oder Desinvestitionen – ist. Um den Prozess möglichst effizient zu gestalten, haben die Schweizer zuletzt erheblich in die Digitalisierung investiert und übernehmen für die Pächter Themen wie Finanzen, Personal oder auch Marketing.
Aus Anlegersicht ist die Story auch deshalb so spannend, weil mit der Regenbogen AG bereits ein – allerdings ebenfalls sehr marktenger – börsennotierter Betreiber von Campingplätzen vertreten ist. Das Portfolio der Kieler umfasst derzeit 15 Ferienanlagen mit zuletzt knapp 20 Mio. Euro Umsatz. Zu Camping Lodge gibt es noch keine offiziellen Zahlen. Die Branche befindet sich grundsätzlich auf Wachstumskurs, allerdings gab es wegen Corona eben auch etliche Sonderfaktoren. Zurzeit sind es allerdings eher die Spätfolgen, wie Personal oder auch allgemeine Preissteigerungen, die auf die Ertragslage drücken. Dabei kommt Regenbogen auf einen Börsenwert von derzeit knapp 26 Mio. Euro, bei Ferax ergibt sich auf Basis der neuen Aktienstückzahl eine Marktkapitalisierung von annähernd 16 Mio. Euro. Boersengefluester.de wird die weitere Entwicklung verfolgen. Daher haben wir die Ferax-Aktie kürzlich auch neu in unsere Datenbank aufgenommen.
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