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FCR Immobilien: Das ging schnell

Nur gut fünf Wochen nach dem HV-Beschluss über die Ausgabe von Berichtigungsaktien im Verhältnis 1:1 hat FCR Immobilien die Kapitalmaßnahme bereits durchgeführt. Dementsprechend hat sich der Aktienkurs am 20. August 2019 um die Hälfte verringert, dafür haben Anleger nun aber auch die doppelte Zahl an Aktien im Depot. Netto hat sich an der Vermögenssituation des einzelnen Investors durch die Transaktion freilich nichts geändert. Letztlich ist es so, als ob man einen 20-Euro-Schein in zwei 10-Euro-Noten getauscht hätte. Den psychologischen Effekt dieses Vorgangs wollen wir hier aber gar nicht bewerten. Veröffentlicht hat die Gesellschaft nun auch ihren kompletten Halbjahresbericht, nachdem die wesentlichen Eckdaten bereits seit Anfang Juli bekannt sind. So kletterten die Erlöse in den ersten sechs Monaten 2019 von 14,53 auf knapp 29,48 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) zog dabei von 3,03 auf 9,25 Mio. Euro an. Unterm Strich verbesserte sich der Überschuss von 1,06 auf 4,26 Mio. Euro.

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„Gemessen am annualisierten Ist-Nettomietertrag ist unsere Kern-Assetklasse mit rund 82 Prozent weiterhin der Handel. In weiteren Bereichen wie Wohnen, Büro, Hotel und Logistik bauen wir gezielt potenzialstarke Bestände auf“, sagt CEO Falk Raudies. Den Ausblick aufs Gesamtjahr formuliert Raudies weiterhin sehr offen und spricht lediglich von einem „deutlich positiven Jahresergebnis“. Zur Einordnung: Die bisherigen Schätzungen der Analysten schwanken zwischen 5,53 Mio. Euro (First Berlin) und 7,40 Mio. Euro (SMC Research). „Mit Blick auf unsere geplanten Ankaufs- und Verkaufsaktivitäten werden wir auch im zweiten Halbjahr 2019 weiter angreifen“, sagt Raudies.

 

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Auffällig in der Halbjahresbilanz ist derweil der kräftige Anstieg des Eigenkapitals um 83 Prozent auf annähernd 16,55 Mio. Euro – dem freilich aber auch ein Börsenwert von rund 89 Mio. Euro gegenübersteht. Bei vergleichbaren Immobiliengesellschaften ist das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) zum Teil signifikant niedriger. Deutlich höher ist in der Peer Group dagegen die Eigenkapitalquote: Bei FCR Immobilien machen die Eigenmittel – trotz der deutlichen Stärkung – noch immer nur 8,2 Prozent der Bilanzsumme aus. Dafür gibt es Abzüge in der B-Note. Von der im Frühjahr gestarteten Vermarktung der Unternehmensanleihe im Gesamtvolumen von bis zu 30 Mio. Euro hat die Gesellschaft dem Vernehmen nach mittlerweile mehr als 17 Mio. Euro platziert. Zum Ende der offiziellen Zeichnungsfrist Ende April 2019 hatten die Münchner rund 9 Mio. Euro des Bonds – also etwa ein Drittel – untergebracht. So gesehen läuft die Privatplatzierung der bis 2024 laufenden Anleihe kontinuierlich weiter – was durchaus beachtlich ist. Immerhin entspricht das einer wöchentlichen Platzierung (in Eigenregie) von etwa 500.000 Euro.

Stabiler als von boersengefluester.de vermutet, hält sich auch die im Frankfurter Scale sowie dem Münchner Freiverkehrssegment m:access gelistete Aktie von FCR Immobilien. Mit ein wesentlicher Grund dafür sein, dass der Titel noch immer leicht unter dem zum Halbjahr ausgewiesenen Substanzwert von knapp 10,60 Euro notiert. Das sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die FCR-Aktie nur etwas für sehr spekulative Investoren ist, schon allein wegen der Netto-Finanzverschuldung von immerhin rund 158 Mio. Euro.

 

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Foto: Pixabay


 

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Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.