Michael Müller, CEO von Eyemaxx Real Estate, ist da ganz pragmatisch: „Wir sind als Projektentwickler gehalten, das zu entwickeln, was der Markt auch braucht: Und das sind zurzeit Wohnungen.“ Folgerichtig hat Eyemaxx den früheren Schwerpunkt – Fachmarktzentren in mittelgroßen Städten Osteuropas zu errichten – weitgehend abgestreift und sich auf neue Betätigungsfelder fokussiert. Neben dem Wohnungsbau sind das die Projektierung von Gewerbeimmobilien (Büros, Fachmärkte, Logistik, Hotel) sowie Pflege- und Seniorenheimen. Bemerkenswert ist dabei auch, dass sich die Losgrößen der einzelnen Objekte spürbar erhöht haben und zuletzt bis in den Bereich nördlich von 150 Mio. Euro ragten.
An der Börse kommt die Neuausrichtung super an, zumal sie von einer Reihe anderer Maßnahmen flankiert wurde. So hat die österreichische Gesellschaft mit formalem Sitz in Aschaffenburg die ehemals sehr bondlastige Finanzierung sukzessive auf die Ausgabe von Aktien oder Wandelanleihen mit günstigem Bezugskurs umgestellt. Das verringert die Zinslast in den kommenden Jahren markant. Zudem ist CEO Müller mittlerweile soweit, dass er mit der zurzeit laufenden Kapitalerhöhung sogar seine Mehrheit an der Gesellschaft verlieren wird. Vor ein paar Jahren wäre das für den 63jährigen Vollblutunternehmer wohl undenkbar gewesen. Damit einher geht freilich auch eine Vergrößerung des Streubesitzes, was den Anteilschein wiederum interessanter für institutionelle Anleger macht.
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Neueste Coups sind zwei Wohn- und Büro-Immobilienprojekte im Gesamtvolumen von rund 338 Mio. Euro in Berlin Schönefeld mit geplanter Fertigstellung von 2020 bis 2022. Partner bei diesen Projekten ist die DIE Deutsche Immobilien Entwicklungs AG mit Sitz in Berlin. Die Büroentwicklung in Schönefeld ist unter anderem deshalb reizvoll, weil der Gewerbesteuer-Hebesatz nur halb so hoch ist wie in Berlin-Mitte. Zur Forcierung des Schönefelder Projekts „Komponistenviertel“ im Volumen von rund 170 Mio. Euro läuft noch bis 18. September eine Kapitalerhöhung im Volumen von rund 5 Mio. Euro zu einem Ausgabepreis von 12 Euro. „Wir haben bereits etliche Zusagen und gehen von einer Überzeichnung aus“, sagte Müller auf der DVFA Herbstkonferenz. Die aktuelle Projektpipeline von rund 740 Mio. Euro soll perspektivisch auf mehr als 1 Mrd. Euro steigen. „Mit der Firma geht es sehr stark aufwärts“, sagt Müller.
So gesehen dürfte die aktuelle Konsolidierung des Aktienkurses bis knapp unter 13 Euro eine gute Einstiegsgelegenheit sein. Es wäre schließlich nicht das erste Mal, dass die Eyemaxx-Notiz nach Beendigung einer Kapitalerhöhung wieder deutlich an Höhe gewinnt. Die Analysten von SRC Research haben das Kursziel für den im General Standard geführten Titel zuletzt bei 18 Euro angesetzt. GBC hält gar 19 Euro für angemessen. Das sieht auf den ersten Blick sehr sportlich aus, könnte auf lange Sicht aber eine realistische Größenordnung zu sein.
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Foto: pixabay