Wenn der Kurs einer Anleihe als Gradmesser für das Risiko der Aktie des selben Unternehmens fungiert, müssten bei Eyemaxx Real Estate eigentlich die Alarmglocken läuten. Sowohl der Bond 2013/19 (WKN: A1TM2T) als auch die Anleihe 2014/2020 (WKN: A12T37) sind böse unter die Räder gekommen und notieren bei 68 Prozent beziehungsweise 74 Prozent vom Nennwert. Immerhin: Die demnächst fälligen Bonds 2011/16 (WKN: A1K0FA) und 2012/2017 (WKN: A1MLWH) des Projektentwicklers von kleineren Einkaufszentren sowie Wohnimmobilien und Pflegeeinrichtungen halten sich mit 93 bzw. 90 Prozent relativ wacker. Creditreform bestätigte zuletzt das Rating BBB- für die besicherte Anleihe von 2017. Zugegeben: Der Handel in Eyemaxx-Anleihen ist extrem eng und die Pleite von German Pellets hat das Vertrauen in das Segment der Mittelstandsanleihen nochmals demoliert. Hinzu kommt, dass Eyemaxx Ende Januar angekündigt hat, im ersten Halbjahr 2016 eine neue Schuldverschreibung – unter anderem zur Refinanzierung der beiden Bonds 2011/16 und 2012/17 – vorzubereiten. Getuschelt wird, dass die Gesellschaft womöglich schon im März aktiv wird. Letztlich hängt das aber davon ab, ob der Gesamtmarkt so eine Emission zulässt.
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Klar ist jedoch auch: Die ständige Ablösung auslaufender Anleihen durch neue Bonds trägt nicht unbedingt zur Vertrauensbildung in die Ertragskraft des operativen Geschäfts bei. Andererseits haben die Österreicher genau hier ordentliche Erfolge vorzuweisen. Immerhin steigerte Eyemaxx im Geschäftsjahr 2014/15 (Per Ende Oktober) den Nettogewinn von 2,33 auf 4,03 Mio. Euro und toppte damit sogar leicht die Erwartungen von SRC Research aus Frankfurt. Vorstand und Großaktionär Michael Müller wiederum hatte zuletzt eine „deutliche Steigerung“ des Gewinns avisiert. Damit hat er also Wort gehalten. Ebenfalls positiv: Auch für 2015/16 kündigt Müller eine „deutliche“ Verbesserung des Ergebnisses nach Steuern an. Für die geplante Emission der neuen Anleihe ist das ein wichtiges Signal. Dennoch bleibt boersengefluester.de dabei: Für die Investoren wäre es beruhigend zu sehen, wenn Eyemaxx die Zahl der emittierten Anleihen verringert und das Wachstum stattdessen auch mal durch eine Stärkung der Eigenkapitalseite finanziert. Beim gegenwärtigen Marktumfeld wäre allerdings auch das ein schwieriges Unterfangen. Und so bleibt es dabei: Eyemaxx liefert im Prinzip anständige Zahlen ab, die an der Börse allerdings im Regelfall weitgehend abperlen. Immerhin scheint die Notiz im Bereich um 5 Euro eine tragfähige Unterstützung ausgebildet zu haben. Auf dem gegenwärtigen Niveau von 5,38 Euro bringt es das Unternehmen auf eine Marktkapitalisierung von 18,88 Mio. Euro. Rund 40 Prozent davon sind dem Streubesitz zuzurechnen.
Noch offen ist, ob Eyemaxx zur Hauptversammlung im Juni 2016 (einen konkreten Termin gibt es noch nicht) eine Dividende ausschütten wird. Im Vorjahr zahlte Eyemaxx 0,20 Euro pro Anteilschein aus, was den Titel zumindest unter Dividendenaspekten interessant machte. Gegenwärtig tippt boersengefluester.de auf eine unveränderte Gewinnbeteiligung für 2014/15. Wer die Aktie im Depot hat, sollte engagiert bleiben. Grundsätzlich ist die Bewertung für den Projektentwickler nicht sonderlich hoch.
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