Ende 2012 schien es so, als ob sich die Aktie der Exceet Group zum Totalflop entwickeln würde. Um immerhin 60 Prozent, auf im Tief 3,50 Euro, war der Anteilschein des Elektronikspezialisten in den vorangegangenen 24 Monaten abgesackt. Zugegeben: Dem TecDAX – als Vergleichsmaßstab – gelang in dieser Zeit auch kein Höhenflug, aber immerhin hielt sich das Techbarometer unterm Strich konstant. Mittlerweile hat sich die Stimmung für die Exceet-Aktie jedoch deutlich verbessert. Kein Wunder: Seit einigen Quartalen präsentiert das Unternehmen mit Sitz in Luxemburg endlich auch ansprechende Zahlen und erfüllt die Wachstumserwartungen. Bereits Anfang Mai – quasi zum Start von boersengefluester.de – hatten wir auf die verbesserte Situation hingewiesen. Exceet-Vorstandschef Ulrich Reutner war der erste Interviewpartner auf unserer Seite. Das Gespräch finden Sie HIER.
Mit dem aktuellen Zwischenbericht untermauert Exceet den Aufwärtstrend der Aktie. Im dritten Quartal kam die Gesellschaft auf ein Umsatzplus von 6,7 Prozent auf 50,9 Mio. Euro. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) zog überproportional um 24 Prozent auf 6,2 Mio. Euro an. Hier wirkt sich die Fokussierung auf profitablere Produkte für die Bereiche Medizintechnik, Industrie und Sicherheit (Zutrittskontrollsysteme, ID-Karten) positiv aus. Zur Einordnung: Die Analysten von Hauck & Aufhäuser hatten mit Erlösen von 49,7 Mio. Euro und einem EBITDA von 5,8 Mio. Euro gerechnet. Insgesamt steht nach neun Monaten 2013 nun ein Umsatzplus von 2,5 Prozent auf 141,76 Mio. Euro zu Buche. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) bewegt sich mit knapp 7 Mio. Euro um annähernd 40 Prozent oberhalb des entsprechenden Vorjahreswerts. Die Schätzungen der Analysten hat Exceet damit leicht übertroffen. Deutliche Abweichungen gibt es jedoch beim Nettogewinn: Hier liegt das Unternehmen mit 7,57 Mio. Euro deutlich oberhalb der Erwartungen. Allerdings spielt bei Exceet stets die – kaum vorhersehbare – Entwicklung von Optionspreisen auf die eigene Aktie eine wichtige Rolle. Und so liegt das Ergebnis je Aktie mit 0,37 Euro ebenfalls massiv über den Erwartungen. Zum Vergleich: Nach neun Monaten 2012 mussten die Luxemburger hier noch einen Verlust von 0,01 Euro pro Aktie ausweisen.
Beim Ausblick nennt Vorstandschef Reutner noch keine konkreten Zahlen. Die weiteren Geschäftsaussichten nennt er jedoch „vielversprechend“. Demnach ist das Unternehmen zuversichtlich, den operativen Gewinn (EBITDA) weiter zu steigern. Der Börsenwert beträgt gegenwärtig rund 123 Mio. Euro. Gemessen am für 2013 zu erwartenden Umsatz von knapp 200 Mio. Euro sieht das attraktiv aus. Zudem wird der Small Cap gegenwärtig nur etwa mit dem Faktor 10,5 auf das für 2013 geschätzte EBIT gehandelt. Das Eigenkapital beläuft sich per Ende September auf knapp 100 Mio. Euro – bei einer Bilanzsumme von 185,6 Mio. Euro. Fazit: Exceet positioniert sich immer stärker als Hightech-Zulieferer für die Medizintechnik und hat darüber hinaus eine gute Position im Sicherheitsbereich. Das Kursziel von Hauck & Aufhäuser lag zuletzt bei 9 Euro. Demnach hätte der Titel noch ein erkleckliches Potenzial von rund 50 Prozent. Als vergleichbare Unternehmen gelten Firmen wie der TecDAX-Wert Kontron oder die niederländische Gemalto. Im Gespräch mit boersengefluester.de wies Exceet-Chef Reutner aber bereits im Mai darauf hin, dass diese Vergleiche zu kurz greifen würden.
Foto: Exceet Group AG