Schwächer als erwartet fielen die 2013er-Zahlen der Exceet Group aus. Bei einem leichten Umsatzplus auf 190,76 Mio. Euro kletterte der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 7,21 auf 7,79 Mio. Euro. Zugunsten von Exceet geänderte Bewertungen von Optionsrechten sorgten zwar dafür, dass unterm Strich ein von 3,09 auf 7,54 Mio. Euro verbesserter Gewinn stehen blieb. Dennoch: Die Analysten von Hauck & Aufhäuser hatten dem Anbieter von Elektronikkomponenten, wie sie in der Medizintechnik oder der Zugangskontrolle eingesetzt werden, mehr zugetraut. So lag die Erwartung an das EBIT bei 9,1 Mio. Euro, für den Umsatz rechneten die Experten mit 191,8 Mio. Euro. Als Belastung für die Gesellschaft mit Sitz in Luxemburg erwies sich die Wechselkursentwicklung vom Schweizer Franken und dem US-Dollar zum Euro. Verbessert hat sich dafür die Bilanzstruktur der Exceet Group. Die Nettofinanzverbindlichkeiten halbierten sich auf 7,03 Mio. Euro. Die Eigenkapitalquote stieg von 50 auf 54 Prozent. Gewohnt unkonkret sieht der Ausblick aus: Vorstandschef Ulrich Reutner rechnet für 2014 mit einem „moderaten organischen Erlöswachstum“ und einer „weiteren Verbesserung der Profitabilität“.
An der Börse sorgten die Zahlen erst einmal für lange Gesichter. Die Aktie verlor um knapp fünf Prozent auf 5,90 Euro an Wert. Damit liegt der Titel seit Jahresbeginn aber immer noch um gut sieben Prozent vorn. Die Marktkapitalisierung der Excceet Group beträgt derzeit 121 Mio. Euro. Diese Zahl basiert auf der Zahl von 20.523.695 Class-A-Aktien. Theoretisch könnte sich in den kommenden Jahren aber noch eine erhebliche Verwässerung ergeben. Zum Börsengang wurden Klauseln vereinbart, wonach mit Erreichen bestimmter Kursschwellen ab 12 Euro noch Class-B- und Class-C-Shares in A-Aktien gewandelt werden dürfen. Insgesamt könnten bis 2016 bis zu 3,2 Millionen B-Aktien und maximal 9 Millionen C-Aktien in A-Shares umgetauscht werden. Die C-Aktien wurden zum Börsenstart als Earn-Out für eine erfolgreiche Unternehmensentwicklung vereinbart. Mit den B- und C-Shares sind Stimmrechte verbunden. Wirtschaftlich aber sind sie eher als Optionen zu sehen, die derzeit weit von einer Ausübungsmöglichkeit entfernt liegen.
Für boersengefluester.de wird die Exceet-Aktie am Kapitalmarkt noch immer unterschätzt. Rund drei Viertel der Erlöse erzielt das Unternehmen mit intelligenten elektronischen Komponenten für die Medizintechnik. Der Rest entfällt im Wesentlichen auf den Sicherheitsbereich. Mittelfristig stellt Firmenchef Reutner eine operative Marge von mehr als 15 Prozent in Aussicht. Demnach wäre noch reichlich Luft nach oben. Für 2013 lag das Verhältnis von Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen zum Umsatz bei 9,6 Prozent. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser hatten zuletzt ein Kursziel von 8 Euro für Exceet ausgegeben.