Premiere für die EQS Group: Mehr als zehn Jahre nach dem Börsengang hat der Spezialist für Investor-Relations-Dienstleistungen erstmals eine Barkapitalerhöhung durchführt. Und die ging ziemlich zackig über die Bühne: Innerhalb eines Tages wurden 118.998 Anteile zu je 45 Euro – also sehr dicht an der aktuellen Notiz – bei Profianlegern platziert. Damit fließen den Münchnern brutto rund 5,35 Mio. Euro zu. Ein Bezugsrecht für Altaktionäre gab es nicht, es handelte sich bei der Transaktion um eine klassische “Zehn-Prozent-Kapitalerhöhung”, für die kein Prospekt oder ähnliche Vorschriften nötig sein. Einen direkten Verwendungszweck für die Erlöse nennt die EQS Group trotzdem. Dem Vernehmen nach hat das Unternehmen nämlich ein „bisher unverbindliches Angebot“ zum Kauf einer Firma abgegeben. Weitere Details nannte der Vorstandsvorsitzende und Gründer Achim Weick noch nicht. Die frischen Gelder stehen der – an sich sehr robusten – Bilanz von EQS auf jeden Fall gut. Immerhin waren die liquiden Mittel im Zuge der Aufstockung bei ARIVA.DE auf 67 Prozent, dem Kauf des Schweizer IR-Experten Tensid sowie der Tilgung von Finanzverbindlichkeiten zuletzt auf nur noch 352.000 Euro gesunken.
Das übergeordnete Bild bei der EQS Group ist derweil völlig intakt: Das Unternehmen fährt einen konsequenten Internationalisierungskurs und profitiert zusätzlich von immer neuen Regulierungsvorschriften, denen die börsennotierten Firmen – in diesem Fall sind das die Kunden von EQS – begegnen müssen. Dritter Treiber ist die Digitalisierung mit einem entsprechenden Verschiebungen der Budgets für IR-Aktivitäten. Auf einer Abendveranstaltung am Rande des Eigenkapitalforums Ende November in Frankfurt war CEO Weick jedenfalls glänzend aufgelegt und überzeugte die dort anwesenden Investoren auf ganzer Linie. À la longue hält boersengefluester.de die EQS Group für einen nahezu idealen Übernahmekandidaten. Als Käufer kämen insbesondere Börsenbetreiber in Frage – vornweg die Deutsche Börse AG. In diesem Fall würde sich der Kreis wieder schließen, denn die Ende 2005 erworbene EQS-Vorzeigetochter DGAP (Deutsche Gesellschaft für Ad-hoc-Publizität) gehörte ehemals einem Gesellschafterkreis um die Deutsche Börse, Reuters und vwd. Heutzutage hätte wohl jeder dieser Anbieter die DGAP gern zurück im eigenen Haus. In Summe bleibt die Aktie der EQS Group wohl ein klarer Kauf. Das sehen übrigens auch die Analysten von GBC und der quirin bank so. Eine Kommentierung der Neun-Monats-Zahlen der EQS Group von boersengefluester.de finden Sie HIER.
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Foto: pixabay