Keine Frage: Elmos Semiconductor zählt seit geraumer Zeit zu den angesagten heimischen Small Caps. Seit Ende 2012 hat der Aktienkurs des Herstellers von Halbleiterprodukten, die überwiegend im Automobilbau eingesetzt werden, um fast 90 Prozent an Wert gewonnen. Und auch mit Blick auf das laufende Jahr gibt es angesichts einer Performance von 25 Prozent nichts zu meckern. Frage ist: Wie viel Potenzial hat die Notiz noch? Immerhin kommt die in Dortmund ansässige Gesellschaft mittlerweile auf einen Börsenwert von fast 265 Mio. Euro. Ähnlich hoch war die Gesellschaft zuletzt im Jahr 2005 kapitalisiert.
Nun hat Elmos die mit Spannung erwarteten vorläufigen Zahlen für 2013 vorgelegt. Bei einem Umsatzanstieg um fünf Prozent auf 189,1 Mio. Euro kletterte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 11,5 auf 12,7 Mio. Euro. Das entspricht einer operativen Marge von 6,7 Prozent – verglichen mit 6,4 Prozent im Vorjahr. In Aussicht gestellt hatte das Unternehmen einen Umsatzanstieg im mittleren einstelligen Prozentbereich sowie eine gegenüber dem Vorjahr gesteigerte EBIT-Rendite. Kein Wunder, dass sich institutionelle Investoren im Gespräch mit boersengefluester.de zufrieden zu dem Zahlenwerk äußerten. Immerhin hat das vierte Quartal bei Elmos traditionell eine enorm hohe Bedeutung. Zur Einordnung: Nach neun Monaten 2013 kam Elmos erst auf ein Betriebsergebnis von 5,5 Mio. Euro.
Zur Hauptversammlung am 13. Mai 2014 will die Gesellschaft erneut eine Dividende von 0,25 Euro pro Anteilschein ausschütten. Unter den Renditehits wird Elmos mit den gebotenen knapp 1,9 Prozent zwar nicht auftauchen. Andererseits ist die Ausschüttung ein Beleg für die solide Bilanz. Die Eigenkapitalquote beträgt rund 70 Prozent. Zudem weist das Unternehmen ein Nettofinanzguthaben von rund 34 Mio. Euro aus. „Aufgrund des starken vierten Quartals sind wir mit dem Jahr 2013 letztlich zufrieden. Die Modernisierung der Fertigung ist – trotz aller Schwierigkeiten – gut vorangekommen“, sagt Anton Mindl, Vorstandsvorsitzender von Elmos Semiconductor.
Für das laufende Jahr kalkuliert Mindl bei Umsatz und EBIT-Marge jeweils mit Zuwächsen im einstelligen Prozentbereich. Mit diesem Ausblick dürfte manch Analyst vermutlich ein wenig hadern. Immerhin rechneten die Experten für 2014 im Schnitt zuletzt bereits mit operativen Ergebnissen nahe der Marke von 20 Mio. Euro. Nun: Zumindest teilweise macht Firmenchef Mindl Mut: „Die Profitabilität war 2013 durch die Produktions-Umstellung negativ beeinflusst. Diese Belastungen werden auch noch das Jahr 2014 prägen, allerdings nicht mehr in dem Ausmaß wie in 2013.“ Ihren wirklichen Charme wird die Elmos-Aktie unter Bewertungsaspekten daher wohl erst mit Blick auf das Jahr 2015 ausspielen. Immerhin haben sich die Ruhrgebietler für ihre Produkte stattliche Expansionsziele gesetzt – wie aus gut informierten Kreisen zu hören ist.
Am Kapitalmarkt verglichen wird die Elmos-Aktie häufig mit Melexis (WKN: 909765). Das Papier der Belgier läuft wie geschnitten Brot und ist insbesondere bei französischen Investoren super angesagt. Melexis rechnet für 2014 mit Erlösen von rund 300 Mio. Euro und einer stattlichen operativen Marge von rund 23 Prozent. Der Börsenwert von Melexis beträgt dafür allerdings auch gut 1,08 Mrd. Euro. Von solchen Relationen ist Elmos noch weit entfernt. Unser Kursziel mit Sicht auf zwölf Monate: 15,50 Euro.
Foto: Elmos Semiconductor AG