Ein erstes Update zur Geschäftsentwicklung 2022 inklusive Ausblick hatte Einhell Germany bereits Ende Januar präsentiert. Nun legt der Anbieter von Heimwerker- und Gartengeräten nach: Demnach kommt Einhell für das abgelaufene Jahr bei Erlösen von 1.032,5 Mio. Euro auf einen leicht verbesserten Gewinn vor Steuern von 87,4 Mio. Euro (Vorjahr: 81,8 Mio. Euro). Das wiederum bewegt sich ziemlich genau im Rahmen der Analystenschätzungen. Zur Hauptversammlung am 23. Juni 2023 schlägt die Gesellschaft eine um 0,30 Euro auf 2,90 Euro je Vorzugsaktie heraufgesetzte Dividende vor. Das ist die dritte Dividendenerhöhung in Folge, die in dieser Höhe so allerdings auch mindestens erwartet wurde. Bezogen auf den aktuellen Kurs von knapp 152 Euro kommt der Titel damit auf eine Rendite von annähernd zwei Prozent. Da gibt es im Spezialwertebereich deutlich interessante Titel.
Grundsätzlich auch nicht übermäßig knackig kommt das zuletzt für 2023 avisierte Wachstumsziel daher: So rechnet der Vorstand bei einem Umsatzanstieg von rund drei Prozent mit einer gegenüber 2022 nur wenig veränderten Rendite vor Steuern zwischen 8,0 und 8,5 Prozent. Unterm Strich dürfte der Gewinn damit mehr oder weniger auf der Stelle treten. Bemerkenswert ist allerdings das absolute Niveau, auf dem sich Einhell Germany nun schon seit Beginn des durch Corona getriebenen Heimerkerbooms bewegt. Demnach ist es eben nicht so gekommen, dass die Zahlen nach einer Hypephase rasch wieder auf das früher übliche Normalmaß gefallen sind. Vielmehr hat die Gesellschaft 2022 sogar den Rekordgewinn von 2021 nochmals egalisiert. Dabei musste Einhell insbesondere im Vorjahr mit alles andere als günstigen Rahmenbedingungen kämpfen. Eine Mixtur, die sich im Zuge des inflationären Umfelds nicht gerade zum Vorteil entwickelt.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 553,35 | 577,90 | 605,69 | 724,68 | 927,42 | 1.032,52 | 971,53 | |
EBITDA1,2 | 43,76 | 43,50 | 43,47 | 68,63 | 94,43 | 107,22 | 97,27 | |
EBITDA-Marge3 | 7,91 | 7,53 | 7,18 | 9,47 | 10,18 | 10,38 | 10,01 | |
EBIT1,4 | 38,51 | 38,66 | 35,04 | 59,01 | 82,38 | 92,52 | 81,06 | |
EBIT-Marge5 | 6,96 | 6,69 | 5,79 | 8,14 | 8,88 | 8,96 | 8,34 | |
Jahresüberschuss1 | 21,56 | 26,13 | 24,58 | 41,81 | 60,15 | 60,80 | 51,56 | |
Netto-Marge6 | 3,90 | 4,52 | 4,06 | 5,77 | 6,49 | 5,89 | 5,31 | |
Cashflow1,7 | -9,19 | -13,76 | 56,01 | 36,31 | -151,44 | 40,77 | 211,68 | |
Ergebnis je Aktie8 | 1,87 | 2,30 | 2,13 | 3,63 | 5,19 | 5,29 | 5,19 | |
Dividende8 | 0,40 | 0,56 | 0,46 | 0,73 | 0,87 | 0,97 | 0,97 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Rödl & Partner |
Auch vor diesem Hintergrund ist die aktuelle Prognose des im streng regulierten Börsensegment Prime Standard gelisteten Unternehmens durchaus beachtlich. Zudem wird die Vorzugsaktie gerade einmal zu einem KGV von rund zehn gehandelt. Daran gibt es wohl kaum etwas auszusetzen. Die jüngsten Kursziele der Analysten bewegen sich in einer Spanne von 235 bis 240 Euro – lassen als noch viel Spielraum nach oben. Unterm Strich gehört die Einhell-Aktie mit zu den Dauerfavoriten von boersengefluester.de. Einfach gut, wie sich das Unternehmen – insbesondere auch produkttechnisch – in den vergangenen Jahren auf internationalem Terrain nach vorn gearbeitet hat und immer größere Marktanteile gewinnt. Klares Ziele der Gesellschaft aus Landau an der Isar ist es, in den kommenden sieben bis acht Jahren zu den großen Wettbewerben wie Bosch, Makita und der chinesischen TTI-Gruppe (Techtronic Industries) aufzschließen und Teil der internationalen Heimerker-Champions-League zu werden.
Foto: Einhell Germany AG