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Edel: Mit Upside-Potenzial

Für eine V-förmige Kurserholung nach dem Corona-Crash bei Edel zwar nicht gereicht. Doch mit dem jetzt ausgebildeten „W“ im Chartbild seit Jahresbeginn sollten die Investoren des Medienunternehmens ebenfalls zufrieden sein. Immerhin besteht die Chance auf eine Fortsetzung des Aufschwungs, denn vor allem im Digitalgeschäft läuft es für die Hamburger besser als gedacht. Jedenfalls war vor einigen Monaten nicht davon auszugehen, dass Edel im Geschäftsjahr 2019/20 (30. September) auf einen leicht höheren Umsatz von 214,1 Mio. Euro kommt und das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sogar um 17 Prozent auf 18,8 Mio. Euro vorankommt. Unterm Strich blieb sogar ein um 21 Prozent verbesserter Überschuss von 2,7 Mio. Euro stehen – und das trotz zusätzlicher Steuerrückstellungen von 1,8 Mio. Euro.

Die Dividende bleibt bei 0,10 Euro und wird erneut „steuerfrei“ ausgeschüttet. Einen konkreten Termin für die Hauptversammlung (HV) gibt es allerdings noch nicht, vermutlich wird das Aktionärstreffen – wie auch in den Vorjahren – aber im Mai stattfinden. Bei einer Dividendenrendite von gut 4,5 Prozent bleibt also noch ein wenig Zeit, in der auch andere Anleger auf den Spezialwert aufmerksam werden und so für anhaltende Kauflaune sorgen. Bewertungstechnisch ist soweit noch alles im Lot: Die Gesellschaft kratzt bei der Marktkapitalisierung an der Schwelle zu den 50 Mio. Euro. Das korrespondiert mit einem für 2020/21 geplanten Umsatz von 207,0 bis 211,0 Mio. Euro sowie einem visierten Gewinn nach Steuern zwischen 2,0 und 2,4 Mio. Euro. „Der Ausblick ist konservativ, durchaus mit der Möglichkeit eines Upsides“, sagt CFO Timo Steinberg bei seiner Präsentation auf der von GBC organisierten MKK Münchner Kapitalmarkt Konferenz.

 

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Mit Blick auf die weiterhin ungewisse steuerliche Behandlung einzelner Lizenzfragen, rechnet Steinberg erst in ein bis zwei Jahren mit einer Klärung. Diesen Themenkomplex sollten Investoren also zumindest im Hinterkopf behalten. Im positiven Fall, könnte es immerhin zu einer (teilweisen) Auflösung der Rückstellungen kommen. Ansonsten bleibt es bei den bekannten Treibern für die Edel-Aktie: Für Kursfantasie sorgt insbesondere das in der Tochter Kontor New Media gebündelte Streaminggeschäft für Plattformen wie Spotify, Apple Music oder auch Amazon. Darüber hinaus bedient Edel im kürzlich neu augestellten Buchbereich populäre Themen um Ratgeber, Koch- und Kinderbücher, Fotobände oder auch Biografien. Eine veritable Nische ist zudem das Geschäft mit Vinyl-Schallplatten. Gern noch ein wenig ausgeprägter könnten freilich die Investor Relations-Aktivitäten sein. Hier scheinen die Hamburger immer noch ein wenig unter einem Neuer Markt-Trauma von früher zu leiden. Aber sei es drum: Boersengefluester.de hat die im Freiverkehrssegment Scale gelistete Edel-Aktie ja auf dem Schirm und wird weiter berichten.

 

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Foto: James Sutton auf Unsplash


 

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Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.