Bereits Ende November 2014 hatte Edel die wesentlichen Eckdaten für das Geschäftsjahr 2013/14 (per Ende September) präsentiert. Daher waren die meisten Zahlen des jetzt veröffentlichten Geschäftsberichts schon bekannt. Bei Erlösen von 160,42 Mio. Euro kam das Medienunternehmen auf einen Überschuss von knapp 3,63 Mio. Euro. Die Dividende bleibt bei 0,10 Euro pro Anteilschein und ist erneut „steuerfrei”. Die Hauptversammlung findet am 27. Mai 2015 statt. Beim aktuellen Kurs von 2,25 Euro ergibt sich eine überdurchschnittliche Rendite von 4,34 Prozent. Ein Dämpfer ist für uns jedoch der Ausblick, selbst wenn Firmenlenker Michael Haentjes nicht gerade für forsche Prognosen bekannt ist. Demnach stellt Haentjes für 2014/15 konstante Erlöse und einen Rückgang des Überschusses auf rund 2,8 Mio. Euro in Aussicht. Eine Begründung hierfür findet sich im gerade veröffentlichten Finanzteil des Geschäftsberichts nicht. Zu vermuten ist, dass Haentjes erneut extrem tief stapelt. Für 2013/14 hatte er ursprünglich auch nur einen Nettogewinn von 2,5 Mio. Euro avisiert. Sei es drum: An der Börse kommt die Edel-Aktie einfach nicht nachhaltig in Schwung. Von gelegentlichen Ausreißern einmal abgesehen, pendelt die Notiz nun schon seit rund drei Jahren zwischen 2,00 und 2,50 Euro. Dabei ist die Bewertung der Hamburger mit einer Marktkapitalisierung von 51 Mio. Euro gar nicht mal so ambitioniert. Etwas mehr Power beim Ausblick würde dem Titel sicher gut tun.
Schon länger ruhen die Hoffnungen vieler Investoren darauf, dass ein zu erwartender Börsengang der Musikplattform Spotify auch Edel ins Rampenlicht hieven könnte. Hintergrund: Über die Tochtergesellschaft Kontor New Media, die das digitale Geschäft der Hamburger bündelt, gelangen die Inhalte (Musik, E-Books, Filme) von Plattformen wie YouTube, iTunes, Amazon oder eben Spotify an den Endverbraucher. Ob die Börsianer im Fall eines Spotify-IPOs tatsächlich auf die Edel-Aktien springen, ist allerdings reine Spekulation. Dennoch: Für boersengefluester.de bleibt der Titel eine gute Langfristanlage. Die Gesellschaft genießt in der Medienszene einen prima Ruf. Die Zahlen der vergangenen Jahre waren meist sehr ordentlich, auch wenn die große Gewinndynamik nicht zu erkennen ist. Das Analysten von Montega haben den Small Cap bislang mit Kursziel 3,00 Euro als kaufenswert eingestuft. Dieser Einschätzung können wir uns locker anschließen – trotz des zaghaften Ausblicks.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 198,15 | 209,18 | 209,50 | 214,10 | 251,33 | 277,02 | 280,22 | |
EBITDA1,2 | 16,13 | 17,30 | 16,04 | 18,75 | 25,94 | 30,96 | 31,30 | |
EBITDA-Marge3 | 8,14 | 8,27 | 7,66 | 8,76 | 10,32 | 11,18 | 11,17 | |
EBIT1,4 | 9,13 | 8,84 | 6,67 | 9,28 | 16,93 | 21,52 | 22,20 | |
EBIT-Marge5 | 4,61 | 4,23 | 3,18 | 4,33 | 6,74 | 7,77 | 7,92 | |
Jahresüberschuss1 | 4,46 | 3,98 | 2,25 | 2,71 | 7,35 | 12,38 | 12,70 | |
Netto-Marge6 | 2,25 | 1,90 | 1,07 | 1,27 | 2,92 | 4,47 | 4,53 | |
Cashflow1,7 | 11,68 | 14,69 | 20,86 | 23,69 | 23,77 | 16,59 | 32,10 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,19 | 0,16 | 0,08 | 0,12 | 0,31 | 0,54 | 0,57 | |
Dividende8 | 0,10 | 0,10 | 0,10 | 0,10 | 0,20 | 0,30 | 0,30 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Ernst & Young |
Foto: Viktor Hanacek via picjumbo