Urplötzlich ist wieder Musik im Aktienkurs von Edding. Dabei schien die Notiz des Anbieters von Schreibutensilien und Visualisierungstechnik seit einer gefühlten Ewigkeit zwischen 80 und 85 Euro wie festgeklebt. Auslöser des neuen Kaufinteresses ist der kürzlich vorgestellte Digitalpakt des Bundes, der unter anderem einen gewaltiges Investitionsprogramm für neues Lernequipment in Schulen vorsieht. Demnach plant das Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) über eine Zeitspanne von fünf Jahren rund 5 Mrd. Euro in digitale Ausstattung wie zum Beispiel eine schnelle Internetanbindung zu stecken. „Mit dem DigitalPakt#D liegt ein konkreter Vorschlag des BMBF auf dem Tisch, der die Schulen schnell, umfassend und pragmatisch mit den richtigen Werkzeugen für die digitale Bildung ausstatten kann. Eine langwierige Grundgesetzänderung ist dafür nicht notwendig, wir können die bestehenden Möglichkeiten im Sinne guter Bildung nutzen”, sagt Bundesbildungsministerin Johanna Wanka. Nun ist Edding um CEO Per Ledermann kein unmittelbarer Profiteur im Sinne eines Telekommunikationsausstatters, doch dafür haben die Ahrensburger im Geschäftsbereich Legamaster etliche Produkte wie zum Beispiel interaktive Touchmonitore oder sogenannte Digiboards im Programm, die genau in das Anforderungsprofil des Digitalpakts passen. Noch ist freilich offen, ob und in welchem Umfang Edding von der Initiative profitieren wird, zumal die Gesellschaft die Zahlen von Legamaster nicht näher aufschlüsselt. Andererseits gilt der Geschäftsbereich schon jetzt als Wachstumstreiber des Konzerns. Demnach sollten die Chancen gut stehen, dass Edding in den kommenden Jahren einiges an Zusatzgeschäft reinholen kann. Bewertungstechnisch ist bei dem Small Cap – an der Börse notiert sind ausschließlich die stimmrechtslosen Vorzüge – ohnehin alles im grünen Bereich. Auf Basis der 2017er-Ergebnisschätzungen von boersengefluester.de bewegt sich das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) gerade einmal bei gut elf. Wir bleiben also bei unserer positiven Einschätzung für diesen hochwertigen, aber leider auch relativ marktengen, Spezialwert.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 148,44 | 140,99 | 141,79 | 125,75 | 148,60 | 159,22 | 160,79 | |
EBITDA1,2 | 14,30 | 15,76 | 14,57 | 12,83 | 15,18 | 9,66 | 4,58 | |
EBITDA-Marge3 | 9,63 | 11,18 | 10,28 | 10,20 | 10,22 | 6,07 | 2,85 | |
EBIT1,4 | 12,05 | 13,13 | 9,71 | 8,12 | 6,89 | 4,03 | -2,45 | |
EBIT-Marge5 | 8,12 | 9,31 | 6,85 | 6,46 | 4,64 | 2,53 | -1,52 | |
Jahresüberschuss1 | 7,64 | 6,77 | 5,98 | 5,29 | 1,83 | 0,52 | -4,71 | |
Netto-Marge6 | 5,15 | 4,80 | 4,22 | 4,21 | 1,23 | 0,33 | -2,93 | |
Cashflow1,7 | 14,03 | 9,49 | 3,91 | 4,36 | 2,24 | 7,10 | 11,22 | |
Ergebnis je Aktie8 | 7,36 | 8,52 | 6,12 | 5,44 | 2,04 | 1,04 | -3,86 | |
Dividende8 | 2,15 | 2,45 | 1,23 | 1,84 | 1,84 | 1,02 | 0,51 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Baker Tilly |
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