Das war auch für boersengefluester.de eine Premiere. Auf der von Stuefe & Partner organisierten Rivercruise-Investorenkonferenz am 31. August 2024 in Heidelberg auf dem Neckar hatten wir unser erstes 1on1 mit Jan Erik Schulien und Henning Rath – dem Vorstandsteam der DWK Deutsche Wasserkraft AG. Viele Möglichkeiten, sich das Geschäftsmodell der DWK aus erster Hand erklären zu lassen, gab es zuvor allerdings auch noch gar nicht. Das Unternehmen ist ganz frisch am Kapitalmarkt angekommen, via Revitalisierung des Börsenmantels der CGift AG um Investementprofi Philip Moffat aus Hamburg. Ziel der Gesellschaft ist es, ein Portfolio an eher kleinen Wasserkraftwerken an Flussläufen für den Eigenbetrieb aufzubauen. Das optimale klimatische und administrative Umfeld für diese Small-Hydro-Kraftwerke sieht die DWK in Norwegen, entsprechend liegt hier der Fokus. „Der Aufbau eigener Anlagen, auch mit Unterstützung von Co-Investoren, schafft Skaleneffekte und sichert einen hohen Anteil wiederkehrender Erlöse“, sagt Henning Rath.
Die Bauzeit für ein typisches Wasserkraftwerk, wie die DWK es plant, dauert in der Regel zwischen 12 und 18 Monate – bei einem Investmentvolumen von im Schnitt bis zu 6 Mio. Euro. Die Eingriffe in die Natur sind dabei überschaubar, entsprechend gibt es auch eine hohe gesellschaftliche Akzeptanz in Norwegen. Noch befindet sich der Prozess freilich erst im Aufbau, so dass Prognosen zu Umsatz oder gar Ergebnis mit Vorsicht zu genießen sind, selbst wenn in den Präsentationsunterlagen Indikationen bis 2028 zum EBITDA abgebildet sind. Immerhin haben die beiden Vorstände – unter anderem durch ihre langjährige Tätigkeit bei der auf Infrastrukturprojekte spezialisierten Investmentgesellschaft Aquila Capital – aber bewiesen, dass sie es können. Zudem ist boersengefluester.de zuversichtlich, dass das Projekt auf Interesse am Kapitalmarkt stößt. „Mit der DWK öffnen wir eine interessante Assetklasse für Investoren“, sagt Schulien.
Tatsächlich sind Wasserkraftanlagen ein integraler Bestandteile in vielen Infrastrukturfonds für institutionelle Anleger, an der Börse gibt es sie hierzulande als Pure Play jedoch noch nicht. Einzig über die DAX RWE und E.ON bekommen Anleger auch etliche Laufwasserkraftwerke in ihr Depot. Um die Aktivitäten der DWK voranzutreiben, läuft zurzeit eine erste Kapitalerhöhung im Volumen von 300.000 Aktien zu jeweils 1,10 Euro – und ist von wesentlichen Ankerinvestoren garantiert. Keine Frage: Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist weder der Chartverlauf aussagekräftig, noch lässt sich valide abschätzen, was ein Unternehmen wie die DWK Deutsche Wasserkraft momentan wert ist. Dafür fehlt es einfach an belastbarem Zahlenmaterial. Es braucht also noch ein wenig Zeit, bis der Investmentcase des nur im Freiverkehr gelisteten (Noch)-Microcaps reift.
Da wir die Story grundsätzlich aber hoch interessant finden und das Vorstandsteam auf dem Kapitalmarkt-Event von Stuefe & Partner einen sehr kompetenten Eindruck gemacht hat, wollten wir die Story zumindest in den Grundzügen schon jetzt vorstellen und werden die weitere Entwicklung nachhaltig auf boersengefluester.de kommentieren. Abschließend noch ein Hinweis: Im Aufsichtsrat von DWK sitzt Martin Billhardt, den etliche Anleger sicher noch aus seiner Zeit als Vorstand der damaligen PNE Wind kennen.
Foto: Unsplash+
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