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Dürkopp Adler: Spezialwert mit vielen Vorzügen

Perfekt auf Value-Anleger zugeschnitten ist die Aktie von Dürkopp Adler. Das zu gut 94 Prozent im Besitz des chinesischen Nähmaschinenproduzenten ShangGong befindliche Unternehmen unternimmt keine großartigen Investor-Relations-Aktivitäten mehr. Und so bekommen es nur wenige Spezialwertekenner mit, welch prima Entwicklung die Gesellschaft aus Bielefeld in den vergangenen Jahren genommen hat. Immerhin zog die Notiz seit März 2012 um gut 400 Prozent auf 21,80 Euro an. Bemerkenswert: Trotz der strammen Performance gehört der Titel noch immer zu den am niedrigsten bewerteten Aktien auf dem heimischen Kurszettel. Dabei sehen die nun vorgelegten Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr gar nicht mal so gut aus – zumindest auf den ersten Blick. Bei Erlösen von 141,885 Mio. Euro kletterte das Ergebnis vor Steuern von 24,390 auf 28,706 Mio. Euro. Damit löste der Nähmaschinenspezialist zwar seine Erlösplanung von rund 130 Mio. Euro locker ein. Doch beim Ergebnis vor Steuern war – zumindest nach den starken Neun-Monats-Zahlen – doch spürbar mehr zu erwarten. Ursache für den unter den Erwartungen liegenden Gesamtjahresgewinn ist jedoch keine plötzliche Abschwächung der Geschäfte im Abschlussquartal, sondern eine Sonderabschreibung von 2,46 Mio. Euro auf den Firmenwert des 1998 zugekauften Nähanlagenherstellers Beisler. Diesen Einmaleffekt ausgeklammert, hat Dürkopp Adler wohl auch zuversichtliche Ergebnisschätzungen erfüllt. Dank einer günstigeren Steuerquote zog der Überschuss sogar kräftig von 17,188 auf 22,625 Mio. Euro an. Das Ergebnis je Aktie kletterte um 31 Prozent auf 2,73 Euro.

 

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Ebenfalls positiv: Zur Hauptversammlung am 29. Juni 2016 steht eine von 0,15 auf 0,50 Euro je Aktie erhöhte Dividende auf der Tagesordnung. Damit bringt es das Papier auf eine Rendite von 2,3 Prozent. In dieser Beziehung gibt es zwar interessantere Werte. So ganz verkehrt ist die Rendite allerdings auch nicht. Den Ausblick formuliert der künftig in den Aufsichtsrat wechselnde Vorstandssprecher Dietrich Eickhoff gewohnt vorsichtig. Demnach ist für 2016 bei Erlösen zwischen Umsatz zwischen 130,0 und 140,0 Mio. Euro mit einem Ergebnis vor Steuern von 22,8 bis 24,5 Mio. Euro zu rechnen. Boersengefluester.de geht davon aus, dass Dürkopp Adler eher den oberen Bereich touchieren wird. Großer Pluspunkt ist zudem die robuste Bilanz mit einem Nettofinanzsaldo von – Pensionsrückstellungen einmal außen vor gelassen – 40,2 Mio. Euro. Das sind immerhin 4,90 Euro je Aktie. Die Eigenkapitalquote hat sich 2015 von knapp 44 Prozent auf fast 53 Prozent erhöht. Der von boersengefluester.de ermittelte Buchwert je Aktie beträgt 8,92 Euro. Demnach wird das Papier mit einem KBV von gut 2,4 gehandelt. Gemessen an der weit überdurchschnittlichen Eigenkapitalrendite von fast 29 Prozent ist das sehr moderat. Wir sind überzeugt: Sollte der chinesische Großaktionär einiges Tages doch auf einen Börsenrückzug drängen, wird das wohl kaum zum jetzigen Kurs möglich sein. Wir bleiben daher bei unserer Kaufen-Empfehlung für diesen viel zu wenig beachteten Spezialwert aus dem General Standard.

 

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Bildschirmfoto 2016-03-06 um 16.43.30

 

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Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.