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Dr. Hönle: Wieder einen Blick wert

Parallelen zwischen Varta und Dr. Hönle sind nicht zu verkennen. Allerdings hat der Klebstoffhersteller und UV-Technikspezialist Dr. Hönle sein Kursdebakel – nach vorherigem Höhenflug – bereits hinter sich, während die Investoren bei Varta gerade einen ersten Eindruck von Nervosität bekommen. Zu Investorenlieblingen wurden jedoch beide Gesellschaften durch die Fantasie aus dem Smartphonebereich, wobei vor allen Dingen der Name Apple die Investoren elektrisierte. Allerdings hielt der Kurszauber bei Dr. Hönle nur von Ende 2017 bis Sommer 2018 an. Letztlich musste die Gesellschaft den Verlust eines wichtigen Kunden wegstecken und die eigenen Prognosen stutzen. „Die Entwicklung im Bereich Klebstoffe haben wir uns so nicht vorgestellt“, räumte Finanzvorstand Norbert Haimerl zuletzt auf der MKK Münchner Kapitalmarkt Konferenz ein. Ausgestanden ist der Prozess noch nicht, denn auch im Geschäftsjahr 2019/20 (30. September) gilt es noch einmal rund 5 Mio. Euro Umsatzeinbußen im hochprofitablen Klebstoffbereich zu kompensieren.

Entsprechend liegt die Prognose für das laufende Geschäftsjahr „nur“ bei einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) zwischen 17 und 20 Mio. Euro – nach einem EBIT von vermutlich 17 Mio. Euro im Jahr zuvor. Die genauen Zahlen in Form des Geschäftsbericht swird das SDAX-Unternehmen am 28. Januar 2020 veröffentlichen. Bewertungstechnisch gefällt boersengefluester.de die Aktie von Dr. Hönle schon jetzt ganz gut. Immerhin kostet der Anteilschein nur noch etwas mehr als 46 Euro und nicht 89 Euro wie auf dem im August 2018 markierten Rekordhoch. Wichtiger Hoffnungsträger: Im Klebestoffbereich musste die Gesellschaft zwar eine Schlappe hinnehmen, doch die Perspektiven sehr ansprechend aus: „Alle sechs Smartphonehersteller gehören mittlerweile zu unseren Kunden“, sagt Haimerl. Zudem will er die Geschäftsbeziehung zu wesentlichen Kunden in den USA weiter ausbauen. „Ab 2020/21 werden wir bei Ausblick daher auch eine ganz andere Dynamik sehen.“

 

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Bemerkenswert findet boersengefluester.de auch die Aussagen von Haimerl zu Raesch Quarz Germany, einem 2012 von Dr. Hönle erworbenen Hersteller von Quarzglas, der sich allerdings als hartnäckiger Sanierungsfall entpuppte. Dem Vernehmen nach denken die Gräfelfinger sogar über einen Verkauf des Zulieferers für die Halbleiterindustrie nach. Zuversichtlich zeigt sich CFO Haimerl hingegen, was Anwendungen in der UV-Technik für die Überwachung von Lebensmittelverpackungen oder die Trinkwasserentkeimung angeht. Im Verpackungsbereich gehört etwa Krones zu den Kunden von Dr. Hönle.

Per saldo scheint die Aktie oberhalb von 40 Euro einen tragfähigen Boden ausgearbeitet zu haben. Die Dividendenrendite ist zwar überschaubar, dafür sollte das Thema Wachstum in der Zukunft wieder deutlich an Gewicht gewinnen. Geeignet ist der Titel für langfristig ausgerichtete Anleger. Kurzfrsitig sorgt die Vorlage des Geschäftsberichts inklusive Ausblick noch einmal für Spannung, selbst wenn die wesentlichen Eckdaten bereits feststehen.

 

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Foto: Gerd Altmann auf Pixabay


 

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Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.