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Dr. Hönle: Schon sehr viel eingepreist

Wenn Aktienkurse – wie der von Dr. Hönle – rasant in die Höhe schießen, ist die Dividendenrendite häufig nicht mehr das schlagende Argument für ein Investment. Andererseits ist es schon so, dass sich boersengefluester.de bei dem Anbieter von industriellen UV-Licht-Technologien einen etwas forscheren Dividendenschritt für das Geschäftsjahr 2016/17 (30. September) erwartet hat. Gemäß dem jetzt vorgelegten Geschäftsbericht, wird Dr. Hönle zur Hauptversammlung am 21. März 2018 aber nur eine Anhebung der Gewinnbeteiligung von 0,55 auf 0,60 Euro je Aktie vorschlagen. Beim gegenwärtigen Kurs von 52,40 Euro bringt es der Small Cap damit auf eine Rendite von vergleichsweise mageren 1,1 Prozent. Zur Einordnung: Der von boersengefluester.de berechnete Zehn-Jahres-Durchschnittswert für Dr. Hönle liegt bei gut drei Prozent. Immerhin ist die starke Performance der Aktie unterlegt mit einer deutlichen Verbesserung der Ergebniskennzahlen und einer zuversichtlichen Prognose – insbesondere aufgrund der super Perspektiven im Klebstoffbereich. Hier adressieren die Gräfelfinger insbesondere die Hersteller von Smart Phones als wichtige Kundengruppe.

Freilich sind die Rahmendaten mehr oder weniger bekannt, da Dr. Hönle bereits Mitte Dezember die Eckdaten für Umsatz und Gewinn vorgelegt hat. Und auch die Vorschau für 2017/18, wonach bei Erlösen von 115 bis 125 Mio. Euro mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in einer Bandbreite zwischen 22 und 26 Mio. Euro zu rechnen ist, hat das Management schon Anfang Dezember 2017 kommuniziert. Nicht wirklich neu ist auch der Hinweis des Vorstands, dass organische Wachstum durch Akquisitionen flankieren zu wollen. „Insbesondere im Bereich der kurzlebigen Wirtschaftsgüter wie Klebstoffe und Quarzglasprodukte beabsichtigen wir unsere Marktposition mittelfristig weiter auszubauen“, heißt es offiziell. So gesehen ist die Investmentstory von Dr. Hönle grundsätzlich zwar intakt.

 

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Allerdings bleiben wir dabei, dass die aktuellen Kursregionen nördlich von 50 Euro doch schon eine Menge Zuversicht einpreisen (siehe dazu auch unseren Beitrag HIER). Unter Berücksichtigung der Netto-Finanzverbindlichkeiten wird die Aktie mit dem gut Zehnfachen des von boersengefluester.de für 2018 erwarteten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) gehandelt. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis liegt bei rund 4,5. Das „normale“ KGV für 2019 setzen wir bei rund 15 an. Isoliert gesehen, ist keine dieser Größenordnungen besorgniserregend hoch. Per saldo sehen wir vorerst trotzdem nur ein sehr limitiertes weiteres Aufwärtspotenzial für den Small Cap. Wir bleiben daher dabei: Dr. Hönle ist ein prima Unternehmen, momentan ist uns die Aktie aber zu heiß gelaufen.

 

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Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.