Anfang November war es für ein paar Tage bereits soweit: Der Aktienkurs von Dr. Hönle übersprang die Marke von 18,14 Euro und sorgte dafür, dass die Marktkapitalisierung des Spezialisten für UV-Technologien die psychologisch wichtige Schwelle von 100 Mio. Euro nach oben durchstoßen hat. Eine feine Entwicklung, immerhin betrug der Börsenwert der Gräfelfinger zu Jahresbeginn gerade einmal 66 Mio. Euro. Damit dürfte das Papier zunehmend auch auf den Radarschirm von institutionellen Investoren geraten. Rein charttechnisch gehört Dr. Hönle mit einer Performance von im laufenden Jahr bislang 47 Prozent Kursplus zu den oberen zehn Prozent aller rund 590 von boersengefluester.de betrachteten Aktien. Positiv ist diese Entwicklung auch mit Blick auf 2013, wo es für die Aktionäre per saldo nichts zu holen gab.
Unterlegt wird der Anstieg mit guten fundamentalen Zahlen. Die nun vorgelegten Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2013/14 (per 30. September) liegen jedenfalls ganz locker im Rahmen der Erwartungen. Bei um 6,2 Prozent gestiegenen Erlösen von 82,09 Mio. Euro kam das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 23,1 Prozent auf 9,48 Mio. Euro voran. In Aussicht gestellt hatte Finanzvorstand Norbert Haimerl Umsätze zwischen 80 und 85 Mio. Euro sowie einen operativen Gewinn von 9 bis 10 Mio. Euro. Beim Nettogewinn sieht die Dynamik der Gräfelfinger auf den ersten Blick zwar wesentlich träger aus. So kam der Nettoüberschuss sogar um 3,2 Prozent auf 6,5 Mio. Euro zurück. Allerdings gab es im Vorjahr einen positiven Sondereffekt von 1,5 Mio. Euro aus der Bilanzierung von Put-Optionen für nicht beherrschende Anteile auf den Mitte 2011 übernommenen Lichttechnikanbieter Mitronic sowie den Anfang 2012 zu 80 Prozent akquirierten Hersteller von Quarzglasrohren Raesch. Klammert man diese außerordentlichen Effekte aus, würde sich beim Überschuss ein Plus von 24,4 Mio. Euro gegenüber dem entsprechenden Vorjahreswert ergeben.
Für das laufende Jahr kalkuliert Dr. Hönle mit Umsätzen in einer Range von 85 bis 95 Mio. Euro sowie einem EBIT zwischen 12 und 14 Mio. Euro. Diese Zahlen hatte das Unternehmen Ende November so auch schon auf dem Frankfurter Eigenkapitalforum kommuniziert – eine Überraschung sind die also nicht mehr. Viel hängt davon ab, wie stark der avisierte Turnaround bei Raeasch Quarz ausfallen wird. Offen ist allerdings noch, mit welchem Dividendenvorschlag für 2013/14 Dr. Hönle an den Start gehen wird. Boersengefluester.de geht davon aus, dass es – wie im Vorjahr – 0,50 Euro pro Anteilschein gibt. Damit käme das Papier auf eine Rendite von 2,9 Prozent. Das ist oberer Small-Cap-Durchschnitt. Die Hauptversammlung findet am 20. März 2015 statt. Das komplette Zahlenwerk in Form des Geschäftsberichts wird das Unternehmen aus der Nähe von München am 29. Januar 2015 veröffentlichen. Boersengefluester.de bleibt bei der positiven Einschätzung für die Hönle-Aktie. Die wesentlichen Bewertungskennzahlen sind allesamt im grünen Bereich – auch nach dem Kursanstieg im laufenden Jahr. Zudem gehen wir davon aus, dass der Small Cap künftig noch stärker von Profianlegern beachtet wird. Die Analysten von Warburg Research trauen dem Papier Kurse von 20 Euro zu. Das entspräche einem Potenzial von knapp 17 Prozent.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 101,93 | 126,49 | 107,75 | 93,88 | 115,17 | 126,50 | 106,34 | |
EBITDA1,2 | 18,14 | 33,84 | 20,32 | 14,71 | 13,85 | 15,40 | 0,33 | |
EBITDA-Marge3 | 17,80 | 26,75 | 18,86 | 15,67 | 12,03 | 12,17 | 0,31 | |
EBIT1,4 | 15,21 | 30,69 | 17,00 | 8,10 | 0,35 | -10,10 | -9,42 | |
EBIT-Marge5 | 14,92 | 24,26 | 15,78 | 8,63 | 0,30 | -7,98 | -8,86 | |
Jahresüberschuss1 | 10,41 | 21,73 | 12,40 | 5,61 | -4,86 | -11,90 | -10,93 | |
Netto-Marge6 | 10,21 | 17,18 | 11,51 | 5,98 | -4,22 | -9,41 | -10,28 | |
Cashflow1,7 | 12,15 | 27,88 | 23,06 | 16,61 | 1,13 | -6,00 | 3,14 | |
Ergebnis je Aktie8 | 1,89 | 3,84 | 2,26 | 1,02 | -0,80 | -2,20 | -1,82 | |
Dividende8 | 0,60 | 0,80 | 0,80 | 0,50 | 0,20 | 0,00 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: RSM Ebner Stolz |