Auf den einschlägigen Small-Cap-Konferenzen war DocCheck bislang nie vertreten. Heiße Empfehlungen für den Titel sind Fehlanzeige. Und auch sonst dominieren bei dem eHealthcare-Unternehmen eher ruhige Töne. Dabei gehört DocCheck zur Beletage aus dem heimischen Spezialwertebereich. Die Bilanz könnte solider kaum sein, das Eigenkapital machte zum Halbjahr mehr als drei Viertel der Bilanzsumme aus. Auf der Aktivseite dominieren Cash, Wertpapiere und Edelmetalle. So gesehen ist ein stattlicher Teil des Börsenwerts von zurzeit knapp 44 Mio. Euro durch liquide Anlagen unterlegt. Doch auch operativ lief es zuletzt besser als gedacht. Die ursprüngliche Umsatzprognose von rund 24 Mio. Euro haben die Kölner jedenfalls getoppt. Nach vorläufigen Berechnungen erreichten die Erlöse 2016 rund 25,9 Mio. Euro – bei einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 4,0 Mio. Euro. Damit hätte DocCheck das sehr hohe Vorjahresergebnis wiederholt und keinen – wie ursprünglich vermutet – Rücksetzer beim EBIT einfahren müssen.
Angesichts dieser Vorgaben geht boersengefluester.de davon aus, dass zur Hauptversammlung am 24. Mai 2017 erneut eine Dividende von 0,40 Euro je Aktie zur Ausschüttung vorgeschlagen wird. Damit käme der Titel trotz der zuletzt sehr starken Performance noch immer auf eine weit überdurchschnittliche Rendite von rund 4,5 Prozent. Die Bekanntgabe der Dividende dürfte mit der Vorlage des Geschäftsberichts am 17. April 2017 erfolgen. Die Geschäfte von DocCheck teilen sich auf in den Agenturbereich (antwerpes AG), eine Community für medizinische Berufe sowie eine Onlineplattform für alle möglichen medizinischen Produkte – vom Stethoskop bis zum Skelettmodell für schulische Zwecke.
Wichtig: Die Aktie ist nichts für den schnellen Zock, eignet sich aber gut als langfristige Geldanlage. Zu beachten ist, dass nur knapp 19 Prozent der Anteilscheine dem Streubesitz zuzurechnen sind. Mehr als die Hälfte der Papiere hält der CEO Frank Antwerpes. Mit von der Partie ist aber auch die Investmentgesellschaft für langfristige Investoren TGV um den Verleger und Investor Norman Rentrop. “Langfrist” hält darüber hinaus 70,46 Prozent an Kromi Logistik, 5,43 Prozent an dem SDAX-Unternehmen WashTec, rund 13,9 Prozent an der Mittelstandsholding Gesco und ist zudem bei Atoss Software und R. Stahl engagiert. Keine schlechte Visitenkarte für DocCheck also. Mindestens genauso bemerkenswert ist aber, dass DocCheck auf auf der Frühjahrskonferenz der DVFA vom 8. bis 10. Mai 2017 in Frankfurt präsentieren wird. Offenbar startet die Gesellschaft so etwas wie eine kleine IR-Offensive.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 28,07 | 28,33 | 32,38 | 63,10 | 85,92 | 60,90 | 53,42 | |
EBITDA1,2 | 4,33 | 4,61 | 6,25 | 15,60 | 19,20 | 13,10 | 8,62 | |
EBITDA-Marge3 | 15,43 | 16,27 | 19,30 | 24,72 | 22,35 | 21,51 | 16,14 | |
EBIT1,4 | 3,48 | 3,74 | 4,58 | 13,76 | 16,64 | 10,40 | 3,54 | |
EBIT-Marge5 | 12,40 | 13,20 | 14,15 | 21,81 | 19,37 | 17,08 | 6,63 | |
Jahresüberschuss1 | 2,40 | 2,22 | 3,10 | 9,61 | 11,82 | 6,00 | 2,13 | |
Netto-Marge6 | 8,55 | 7,84 | 9,57 | 15,23 | 13,76 | 9,85 | 3,99 | |
Cashflow1,7 | 2,86 | 3,82 | 1,79 | 11,54 | 10,93 | 5,95 | 7,51 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,48 | 0,45 | 0,63 | 1,82 | 2,25 | 1,25 | 0,45 | |
Dividende8 | 0,40 | 0,40 | 0,10 | 1,00 | 1,00 | 0,75 | 0,50 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: RSM Ebner Stolz |
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