Auch auf die Gefahr hin, dass sich boersengefluester.de wiederholt: Aber der in Wien ansässige Catering-Dienstleister DO & CO ist einfach ein richtig gutes Unternehmen, was – abgesehen von der Corona-Delle – verlässlich gute Zahlen liefert. Insbesondere Fluggesellschaften versorgen ihre Gäste mit von DO & CO zubereiteten Speisen. Fast 78,5 Prozent der im ersten Halbjahr des Geschäftsjahrs 2024/25 (31. März) erwirtschafteten Umsatzerlöse entfielen auf das Airline-Catering. Den Rest steuern große Sport- und Musikevents – von Fußballmeisterschaften bis zum Taylor Swift-Konzert – sowie das Hotel- und Restaurantgeschäft bei. Und wenn Anfang Februar 2025 die Alpine Ski-WM in Saalbach startet, ist DO & CO selbstverständlich der kulinarische Partner. Ein Heimspiel sozusagen.
Dabei ist DO & DO alles andere als ein regionaler Zulieferer. Im laufenden Geschäftsjahr dürften die Umsätze erstmals die Hürde von 2 Mrd. Euro übersteigen. Diese Marke wiederum entspricht ungefähr dem aktuellen Börsenwert. Übertragen auf den MDAX als deutschen Vergleichsmaßstab ist DO & CO damit in etwa so wertvoll wie der Kochboxenversender HelloFresh, der Chemiekonzern Lanxess oder auch K+S. Die operativen Margen im Catering sind dabei nicht übermäßig hoch. Doch die Masse sorgt unterm Strich für auskömmliche Gewinne, zumal der Vorstand die Gesellschaft weiter auf Effizienz trimmt und auch die Netto-Finanzverschuldung abbaut.
Keine Frage: Die Bewertung der Aktie ist mit einem KGV im Bereich um 25 sowie einer für die Hauptversammlung im Juli 2025 erwarteten Dividendenrendite von klar unter 1 Prozent nicht gerade für Discountfans geeignet. Doch die langfristige Stabilität des Geschäfts sowie die stabilen Bilanzrelationen sprechen klar für die Aktie. Mitte Februar werden die Österreicher ihre Zahlen für die ersten drei Quartale vorlegen. Konkrete Prognosen für das Gesamtjahr veröffentlicht das Unternehmen allerdings nicht. Noch im Januar stehen dafür Präsentationen auf Kapitalmarktkonferenzen in Frankfurt und London auf dem Programm. Geeignet ist die Aktie in erster Linie für langfristig orientierte Anleger.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 861,41 | 847,80 | 935,37 | 253,46 | 705,20 | 1.419,35 | 1.819,45 | |
EBITDA1,2 | 83,41 | 80,37 | 70,11 | 45,04 | 96,34 | 143,33 | 202,12 | |
EBITDA-Marge3 | 9,68 | 9,48 | 7,50 | 17,77 | 13,66 | 10,10 | 11,11 | |
EBIT1,4 | 50,64 | 51,45 | -1,92 | -27,28 | 42,40 | 85,71 | 135,79 | |
EBIT-Marge5 | 5,88 | 6,07 | -0,21 | -10,76 | 6,01 | 6,04 | 7,46 | |
Jahresüberschuss1 | 24,37 | 36,93 | -15,62 | -37,57 | 13,92 | 35,84 | 73,83 | |
Netto-Marge6 | 2,83 | 4,36 | -1,67 | -14,82 | 1,97 | 2,53 | 4,06 | |
Cashflow1,7 | 42,40 | 54,92 | 102,71 | 27,46 | 66,51 | 114,12 | 179,69 | |
Ergebnis je Aktie8 | 2,50 | 2,71 | -2,55 | -3,64 | 1,29 | 3,37 | 6,24 | |
Dividende8 | 0,85 | 0,85 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 1,00 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: KPMG |
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