Sehr viel kleiner geht nicht: Ganze 13,65 Mio. Euro beträgt der Börsenwert der Deutschen Effecten- und Wechsel-Beteiligungsgesellschaft – kurz DEWB. In der 624 Aktien umfassenden Coverage-Liste von boersengefluester.de reicht das gerade einmal für Platz 555. Und wenn sich die Notiz dann auch noch deutlich im Penny Stock-Terrain bewegt, wird es doppelt schwer, entsprechende Aufmerksamkeit am Kapitalmarkt zu bekommen. Vermutlich ist bei noch gar nicht so vielen Investoren hängen geblieben, dass die DEWB 2018 eine grundlegende Kehrtwende in ihrer Ausrichtung – weg von Photonik und Sensorik für die Automatisierungstechnik – vollzogen hat und sich seitdem auf digitale Geschäftsmodelle im Finanzsektor konzentriert. Einher ging der Schwenk mit zwei Kapitalerhöhungen sowie einem Wechsel auf Aktionärsseite. Maßgeblichen Einfluss haben nun von der Hamburger SPSW Capital verwaltete Investmentfonds um Achim Plate und Henning Soltau.
Vor diesem Hintergrund ist auch der 2018 erfolgte Einstieg bei Lloyd Fonds zu sehen, dem mit Abstand wichtigsten Portfoliotitel von DEWB. Der von Achim Plate als CEO geführte Asset Manager – und da schließt sich der Kreis – bringt es zurzeit auf einen Börsenwert von etwas mehr als 50 Mio. Euro, wovon 11,2 Mio. Euro (22,3 Prozent) der DEWB zuzurechnen sind. Mit anderen Worten: Allein das Engagement bei Lloyd Fonds deckt die Marktkapitalisierung der DEWB zu mehr als 80 Prozent ab. Und die Chancen stehen gut, dass die Expansionsstrategie von Lloyd Fonds – insbesondere im Bereich der neue entwickelten Robo Advisor-Lösungen LAIC – für weitere Zuwächse sorgen (siehe dazu auch unseren Beitrag HIER). „Wir sind überzeugt, dass sich die Lloyd-Aktie als nachhaltiger Dividendenwert zu einer tragenden Säule im Portfolio der DEWB entwickeln wird“, sagt DEWB-Vorstand Bertram Köhler im Vorwort des jetzt vorgelegten Geschäftsberichts.
Bemerkenswert ist diese Aussage schon allein deshalb, weil in den Analystenstudien zu Lloyd Fonds noch gar keine Ausschüttungen in Form von Dividenden unterstellt sind. Mit Blick auf den aktuellen Portfoliowert von DEWB kommen on top noch 5,6 Mio. Euro aus der mittlerweile mit dem börsennotierten Finanzdienstleister aifinyo verschmolzenen decimo GmbH (durchgerechnet 4,9 Prozent). Die restlichen zwei Beteiligungen der DEWB bleiben mal ausgeklammert, wobei insbesondere die Halbleiterzulieferer Muetec auf der Verkaufsliste steht. Und bei dem ebenfalls gelisteten Biotechunternehmen Noxxon (Anteil: 202 Prozent) ist zumindest die Marschroute insoweit klar, als das kein frisches Geld mehr zugeschossen wird. Dabei hat die in Jena ansässige DEWB enorme Wachstumspläne: Bis 2024 will die DEWB den Wert ihres Portfolios auf 100 Mio. Euro ausbauen. Für boersengefluester.de ist das Papier damit eine interessante Sondersituation.
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