Teil 1 und 2 unserer Geschichte von Ende März zur Aktie der Deutschen Real Estate (HIER) sind schon mal aufgegangen. So hat das Unternehmen endlich eine neue schicke Webseite bekommen und – was natürlich noch viel wichtiger ist: Nach Veröffentlichung des von 8,36 auf 19,85 Euro markant gestiegenen Substanzwertes (NAV) haben weitere Investoren den Small Cap für sich entdeckt. Jedenfalls ist die Notiz zuletzt erstmals seit einer halben Ewigkeit über die Marke von 10 Euro marschiert. Gemessen am NAV sollte der Aufwärtsschub damit allerdings noch längst nicht beendet sein, zumal die auf Büro-, Logistik- und Einzelhandelsimmobilien spezialisierte Gesellschaft zuletzt interessante positive Meldungen auf Lager hatte. So haben die Berliner etwa den Verkauf ihrer Immobilie Carrée Seestraße in Berlin zum Jahresende 2019 für 225 Mio. Euro auf die Schiene gebracht. Dem Vernehmen nach wird der Deal zu einem positiven Ergebnisbeitrag von etwa 16 Mio. Euro im Jahresabschluss des laufenden Jahres führen.
Bemerkenswert: Mit dem Erlös könnte die Deutsche Real Estate (DER) ihre gesamten Finanzschulden von rund 200 Mio. Euro auf einen Schlag tilgen und hätte noch immer Geld übrig. Komplett überraschend kommt die Transaktion übrigens nicht, schließlich hatte das Management – zuletzt im Zwischenbericht für das erste Quartal 2019 – betont, dass das gegenwärtig „attraktive Marktumfeld“ womöglich zum Verkauf von Immobilien genutzt werden würde. Der Ankauf von Immobilien stand jedenfalls nicht zur Debatte. Insofern dürfen Anleger schon jetzt gespannt sein, wie die DRE den Mittelzufluss einsetzen wird. Zusammen laufen die Fäden bei der mit einem Anteil von knapp 90 Prozent dominierenden Summit-Gruppe. Die – bereits in London an der Alternativbörse AIM gelistete – Gesellschaft mit israelischen Wurzeln ließ im Januar 2019 durchblicken, dass die Tochter Summit Luxco, in der das deutsche Immobiliengeschäft zusammengefasst ist, mit einem zusätzlichen Listing im Frankfurter Prime Standard liebäugelt. Gegenwärtig scheinen diese Bestrebungen jedoch eingefroren zu sein.
Dabei hatte boersengefluester.de im März nicht nur über eine Notizaufnahme von Summit in Deutschland spekuliert, sondern gleichzeitig auch eine mögliche Aufwertung des Portfolios bei der ebenfalls zum Einflussbereich von Summit gehörenden GxP German Properties ins Spiel gebracht. Auch hier heißt es bislang Fehlanzeige. Nun: Zumindest was die Aktie der Deutschen Real Estate angeht, läuft bislang alles in die richtige Richtung. Der guten Vollständigkeit halber aber der wichtige Hinweis, dass der Titel schon aufgrund des geringen Streubesitzes sehr markteng ist und sich nur für erfahrene Anleger eignet. Die gesamte Marktkapitalisierung von DRE beträgt knapp 210 Mio. Euro – bei einem Eigenkapital von 345 Mio. Euro.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 30,43 | 29,11 | 30,46 | 24,01 | 21,46 | 22,41 | 25,60 | |
EBITDA1,2 | 19,76 | 19,82 | 20,44 | 16,87 | 14,07 | 13,27 | 14,11 | |
EBITDA-Marge3 | 64,94 | 68,09 | 67,10 | 70,26 | 65,56 | 59,21 | 55,12 | |
EBIT1,4 | 70,32 | 246,59 | 73,39 | 36,03 | 24,98 | -17,42 | -51,80 | |
EBIT-Marge5 | 231,09 | 847,10 | 240,94 | 150,06 | 116,40 | -77,73 | -202,34 | |
Jahresüberschuss1 | 51,16 | 198,17 | 62,46 | 30,33 | 21,27 | -14,77 | -43,33 | |
Netto-Marge6 | 168,12 | 680,76 | 205,06 | 126,32 | 99,12 | -65,91 | -169,26 | |
Cashflow1,7 | 20,14 | 17,92 | 19,59 | 12,68 | 8,86 | 3,47 | 4,60 | |
Ergebnis je Aktie8 | 2,49 | 9,63 | 3,03 | 1,47 | 1,03 | -0,72 | -2,11 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,04 | 0,04 | 0,04 | 0,00 | 0,04 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: RSM Ebner Stolz |