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Delticom: Interessantes Chance-Risiko-Profil

Zweistellige Kurse hat die Aktie des Online-Reifenhändlers Delticom im laufenden Jahr nur für ein paar Tage im Sommer gesehen. Seitdem bewegt sich die Notiz in einem relativ engen Band zwischen 8 und 9 Euro. Operativ kommt das Unternehmen recht gut voran, das zeigen auch die frisch veröffentlichten Neun-Monats-Zahlen: Bei einem Erlösplus von 5,9 Prozent auf 376,2 Mio. Euro kommt das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) deutlich von 1,7 auf 10,8 Mio. Euro voran. Unterm Strich bleibt ein Gewinn von rund 800.000 Euro stehen. Zwar profitiert Delticom dabei von positiven Sondereffekten, muss andererseits aber auch weitere Aufwendungen für die Restrukturierung stemmen. Isoliert gesehen blieb im dritten Quartal 2021 nur ein kleiner Gewinn von 2,8 Mio. Euro auf EBITDA-Ebene hängen. Das Netto-Ergebnis war mit minus 240.000 Euro sogar negativ.

An der Gesamtjahresprognose mit Umsätzen zwischen 550 und 590 Mio. Euro sowie einem EBITDA in einem Korridor von 16 bis 20 Mio. Euro halten die Hannoveraner jedoch fest. Viel hängt – wie in so ziemlich jedem Jahr – vom wichtigen Geschäft mit Winterreifen ab. Beinahe noch mehr dürfte die Investoren freilich der bis spätestens Ende des Jahres avisierte Ausgang der Refinanzierungsgespräche mit den Banken interessieren. Immerhin geht es hier um nicht weniger als die Zukunft des Unternehmens. Die kommenden Wochen werden also richtungsweisend für das Unternehmen und den Aktienkurs. Zwischen den Zeilen konnte man bislang aber stets lesen, dass sich der Prozess auf einem guten Weg befindet. Zusätzlich sorgt die Barkapitalerhöhung vom Juni mit einem Emissionserlös von brutto rund 8 Mio. Euro für eine bessere Bilanzqualität.

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Momentan kommt Delticom auf einen Börsenwert von knapp 125 Mio. Euro – bei Finanzverbindlichkeiten von per saldo etwas mehr als 39 Mio. Euro. Verglichen mit dem Ergebnispotenzial sieht das durchaus moderat aus. Risikobereite Anleger setzen darauf, dass das Finanzierungspaket ein Erfolg wird und es operativ weiter aufwärts geht. Metzer-Analyst Jürgen Pieper hat in seiner jüngsten Studie von Anfang Oktober seine Kaufen-Einschätzung mit Kursziel 16 Euro bestätigt. Wenn alles hinhaut, ist der im streng regulierten Segment Prime Standard gelistete Titel also ein möglicher Verdoppler. Trotzdem der explizite Risikohinweis, dass es sich um eine sehr spekulative Anlage handelt.

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Foto: Robert Laursoo auf Unsplash


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Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.