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Delignit: Ganz wichtiger Deal

Klare Kante von Markus Büscher, CEO von Delignit, auf der MKK Münchner Kapitalmarkt Konferenz: „Das Entrée in den Caravanmarkt haben wir uns leichter vorgestellt.“ Tatsächlich musste der Anbieter von laubholzbasierten Laderaumausstattungen für Nutzfahrzeuge zuletzt sogar seine Prognosen für 2019 zusammenfalten – freilich nicht nur wegen der unerwartet hohen Anlaufkosten für den Großauftrag aus dem Bereich Reisemobile. Doch die Belastungen hieraus sind enorm: „Das Korsett des Auftrags hat sich komplett geändert“, sagt Büscher. Und da auch die Abrufe in den klassischen Geschäftsfeldern nicht ganz so hoch waren wie vermutet, kalkuliert Delignit für das laufende Jahr mit Erlösen von gut 64 Mio. Euro, also rund sechs Mio. Euro weniger als ursprünglich. Die EBITDA-Marge soll dabei zwischen sechs und sieben Prozent liegen, was auf ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von mindestens 4 Mio. Euro hinauslaufen würde. Zum Vergleich: Eigentlich sollte die EBITDA-Marge auf dem 2018er-Niveau von etwa 9,3 Prozent verharren. Der Kapitalmarkt reagiert da wenig zimperlich, zumal Anteilscheine mit einem Automotive-Anstrich ohnehin nicht gerade zum Favoritenkreis zählen. So knickte die Notiz der Delignit-Aktie im laufenden Jahr nochmals um ziemlich genau ein Drittel auf etwas mehr als 4 Euro ein. Bitter: 2018 kostete der Titel in der Spitze noch 12,60 Euro, was einem Börsenwert von mehr als 100 Mio. Euro entsprach.

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Soweit der Blick in den Rückspiegel. Im Gegensatz zu vielen anderen Automobilzulieferern sieht boersengefluester.de Delignit momentan jedoch so gut aufgestellt wie nie zuvor. Die Scharte im Caravanmarkt ist eher temporärer Natur. Auf die lange Sicht verspricht der Sektor enormes Potenzial, zumal die Interieurkomponenten von Delignit in der Fachpresse für jede Menge positive Schlagzeilen sorgten. Noch spürbar wichtiger ist jedoch, dass das Team um Vorstand Büscher im Stammsegment Laderäume für Nutzfahrzeuge zuletzt einen dicken Erweiterungsauftrag an Land gezogen hat und damit nun drei internationale Großkunden beliefert. „Das ist der wichtigste Meilenstein für die Absicherung unseres Geschäftsmodells“, sagt Büscher. Namen von Kunden werden bei Delignit in der Regel nicht genannt, doch man muss wohl kein Prophet sein, um zu erahnen, dass es sich um einen bekannten US-Anbieter mit vier Buchstaben handelt. Das langfristige Ziel, bis 2023 auf einen Umsatz von 100 Mio. Euro – bei einer EBITDA-Marge von Untergrenze zehn Prozent – zu kommen, ist jedenfalls gut unterlegt. Einziger Schönheitsfehler: Ursprünglich wollte Büscher diese Vorgabe bereits 2022 einlösen. Andererseits ist diese Verschiebung mehr als ausreichend im Kurs enthalten. Wer als Investor einen Anlagehorizont von 12 bis 24 Monate mitbringt, dürfte mit der Delignit-Aktie nicht viel verkehrt machen. Das Management macht nach Auffassung von boersengefluester.de einen erstklassigen Job. Ein Eindruck, der sich mit der Präsentation auf der MKK nochmals verfestigt hat. Und mit Großaktionär MBB (76,1 Prozent) hat das im Freiverkehrssegment Scale gelistete Unternehmen einen starken Ankerinvestor.

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Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.